19. September, 2024

Technologie

Robert Habeck fordert technologische Aufholjagd in Deutschland

Robert Habeck fordert technologische Aufholjagd in Deutschland

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck appelliert an die deutsche Wirtschaft, neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) nicht mehr zu verschlafen. In einem Gespräch mit der "Rheinischen Post" machte Habeck deutlich, dass Deutschland über die letzten zwei Jahrzehnte weder ein Google, ein Apple noch ein Alibaba hervorgebracht hat – ein Fehler, der sich im Bereich der KI nicht wiederholen dürfe. Der Grünen-Politiker sieht in neuen Technologien wie CCS, KI und Wasserstoff enorme Chancen und fordert ein Ende des kulturkämpferischen Widerstands gegen Elektroautos zugunsten von Klarheit und Verlässlichkeit. CCS steht hierbei für die Speicherung von CO2 zur Erreichung von Klimazielen.

Unterstützt wird Habeck von Wirtschaftsexperten wie dem ehemaligen EZB-Chef Mario Draghi und dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Beide haben sich ebenfalls für verstärkte Investitionen ausgesprochen. Laut Habeck brauche es verbesserte Rahmenbedingungen, ergänzt durch gezielte Investitionen in Bereiche wie Infrastruktur, Bildung und Hochschulen. Der BDI hat hier mit dem Vorschlag eines Sondervermögens schon einen konkreten Plan vorgelegt.

Der Dringlichkeit der Situation bewusst, betonte Habeck die bestehende Stärke der deutschen Wirtschaft. Nun müsse intensiv daran gearbeitet werden, diese Stärken zukunftsfähig zu gestalten. Auch Draghi teilt diese Ansicht und warnt in einem Bericht der Europäischen Kommission vor den existenziellen Herausforderungen, denen sich die EU derzeit gegenübersieht. Sollte es nicht gelingen, die Produktivität der europäischen Wirtschaft zu steigern, müsse mit Rückschritten in Bereichen wie Klimaschutz, innovativer Technologieentwicklung und dem Sozialmodell gerechnet werden.