14. November, 2024

Wirtschaft

Rivian und Volkswagen intensivieren Zusammenarbeit: Milliarden-Investition für Elektromobilität

Rivian und Volkswagen intensivieren Zusammenarbeit: Milliarden-Investition für Elektromobilität

Rivian-Aktien erlebten am Mittwoch einen beeindruckenden Anstieg um bis zu 16 Prozent, nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen seine Partnerschaft mit Volkswagen ausbaut. Der deutsche Automobilriese investiert signifikant mehr Kapital in das gemeinschaftliche Joint Venture. Hierbei soll Rivians „zonale Architektur“ und die dazugehörige Software genutzt werden, um das kommende mittelgroße R2-SUV von Rivian bereits in der ersten Hälfte des Jahres 2026 auf den Markt zu bringen.

In einer neuen Entwicklung wird die Technologie von Rivian auch die Grundlage für neue Volkswagen-Elektrofahrzeuge bilden, die schon ab 2027 erwartet werden. Das Joint Venture wird zunächst in Nordamerika operieren und später auch nach Europa expandieren. Außerdem wird es die Entwicklung von Elektrofahrzeugen im Subcompact-Segment unterstützen. Volkswagen hat sein Investitionsvolumen in die Partnerschaft von ursprünglich 5 auf nunmehr 5,8 Milliarden Dollar erhöht.

Bisher hat Volkswagen eine Milliarde Dollar in Form eines wandelbaren Schuldscheins in das Joint Venture eingebracht und plant weitere 1,3 Milliarden Dollar für Hintergrund-IP-Lizenzen sowie eine 50-prozentige Beteiligung an diesem Joint Venture. Die verbleibenden 3,5 Milliarden Dollar sollen zukünftig in Form von Eigenkapital, wandelbaren Anleihen und Schulden eingebracht werden, sofern bestimmte Meilensteine erreicht werden.

Allerdings deckt die Vereinbarung keine Zusammenarbeit in den Bereichen Batterietechnik, Plattformen oder elektrische Antriebseinheiten ab, bestätigte ein Rivian-Sprecher. Analyst Dan Ives von Wedbush bezeichnete den Deal als wichtigen Schritt für Rivian. Seine Aufmerksamkeit bleibt jedoch vor allem auf die Produktionspläne für das R1-Modell und die Profitabilität von Rivian in den kommenden 12 Monaten gerichtet.

Trotz Herausforderungen in der Lieferkette, die zu einem höheren Verlust als erwartet führten, erwartet Rivian für das vierte Quartal einen bescheidenen Bruttogewinn. Volkswagen hingegen hält sich technologische Unterstützung von Rivian für seine eigenen Softwareprobleme erhofft, insbesondere angesichts der Verzögerungen bei der Entwicklung der CARIAD-Einheit, die den Start von Modellen wie dem Porsche Macan EV betrifft. Die Kapitalzufuhr bietet Rivian die nötige Stabilität für die Produktion der R2-Fahrzeugmodelle.