Rivian, der US-amerikanische Hersteller von Elektrofahrzeugen, musste erstmals seit seinem Börsengang vor drei Jahren einen Rückgang beim Quartalsumsatz hinnehmen. Dieser fiel um 34,6 % auf 874 Millionen US-Dollar, was die Erwartungen der Analysten deutlich verfehlte. CEO RJ Scaringe gab an, dass Engpässe bei der Lieferung von Komponenten die Produktionsplanung beeinträchtigt hätten, wodurch sowohl Nachfrage als auch Einnahmen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Diese Lieferengpässe zwangen Rivian im letzten Monat dazu, die Produktionsprognose für das aktuelle Jahr auf 47.000 bis 49.000 Fahrzeuge zu senken, nachdem ursprünglich 57.000 Einheiten anvisiert wurden. Für das nächste Jahr rechnet das Unternehmen jedoch mit steigenden Auslieferungen zwischen 50.500 und 52.000 Fahrzeugen. Dabei versucht Rivian, die hohen Kosten für die Produktionssteigerung unter Kontrolle zu bringen, ein Problem, das auch Konkurrenten wie Lucid zu schaffen macht. Finanziell steht Rivian weiterhin unter Druck: Im dritten Quartal erlitt das Unternehmen einen Nettoverlust von 1,1 Milliarden US-Dollar, allerdings war dieser Verlust etwas geringer als im Vorjahr. Der Kassenbestand sank auf 5,4 Milliarden US-Dollar. Um die finanzielle Stabilität zu sichern, könnte Rivian in den kommenden zwei Jahren zusätzliche Mittel benötigen. Dennoch gibt es Hoffnung: Eine neue langfristige Vereinbarung mit LG Energy Solution zur Lieferung von Batterien für den R2 SUV könnte für Stabilität sorgen und Rivian helfen, die Anforderungen des Inflation Reduction Acts der Biden-Administration zu erfüllen. Dies ist von besonderer Bedeutung angesichts der Unsicherheiten, die durch einen möglichen Politikwechsel unter Donald Trump drohen. Nach Bekanntgabe dieser positiven Aussichten stiegen Rivians Aktien im nachbörslichen Handel um etwa 2 %. Weitere positive Nachrichten kommen von Lucid, einem Rivalen Rivians: Das Unternehmen konnte die Erwartungen für den Quartalsumsatz übertreffen und hält an seinen Produktionszielen fest.