24. November, 2024

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Rivian in der Krise? Produktionsprobleme drücken Aktie weiter nach unten

Der Elektroauto-Hersteller Rivian muss seine Produktion aufgrund von Lieferengpässen drosseln. Trotz stabiler Auslieferungen im dritten Quartal, reagiert die Aktie mit einem Kursrutsch von über 3 Prozent.

Rivian in der Krise? Produktionsprobleme drücken Aktie weiter nach unten
Lieferengpässe zwingen Rivian, die Produktion von Elektro-Pickups und Lieferwagen zu reduzieren. Die Jahresprognose wurde von 57.000 auf 47.000 bis 49.000 Fahrzeuge gesenkt.

Rivian Automotive steht erneut unter Druck. Der Elektroauto-Hersteller, der für seine ambitionierten Pläne im Bereich der E-Mobilität bekannt ist, kämpft mit Lieferengpässen bei einem zentralen Bauteil.

Diese Engpässe haben dazu geführt, dass Rivian die Produktion seiner Modelle, insbesondere der R1 Elektro-Pickups und der RCV Elektro-Lieferwagen, im dritten Quartal 2024 drosseln musste. Nun sieht sich das Unternehmen gezwungen, seine Produktionsprognose für das Gesamtjahr deutlich nach unten zu korrigieren.

Quelle: Eulerpool

Produktionsengpässe drücken Prognose

Der Lieferengpass trat erstmals im dritten Quartal auf und hat sich seitdem verschärft. Rivian hatte ursprünglich geplant, in diesem Jahr 57.000 Fahrzeuge zu produzieren.

Doch aufgrund der jüngsten Entwicklungen musste das Unternehmen seine Erwartungen korrigieren und geht nun von einer Produktion zwischen 47.000 und 49.000 Fahrzeugen aus. Das ist ein herber Rückschlag für das Unternehmen, das sich in einem hart umkämpften Markt positionieren möchte.

Quelle: Eulerpool

Auslieferungsziele gehalten – vorerst

Trotz der Produktionsprobleme konnte Rivian die Auslieferungsziele für das dritte Quartal weitgehend erfüllen. 10.018 Fahrzeuge wurden zwischen Juli und September 2024 ausgeliefert, während im gleichen Zeitraum 13.157 Fahrzeuge produziert wurden.

Im Vergleich zum zweiten Quartal, in dem Rivian 13.790 Fahrzeuge auslieferte, ist das zwar ein Rückgang, doch das Unternehmen bekräftigt, dass es seine Jahresprognose für die Auslieferungen halten will.

Im dritten Quartal konnte Rivian trotz Produktionsproblemen 10.018 Fahrzeuge ausliefern – knapp 3.000 weniger als im Vorquartal.

Rivian erwartet für das Gesamtjahr weiterhin ein Wachstum bei den ausgelieferten Fahrzeugen, mit einer Spanne von 50.500 bis 52.000 Einheiten, was einem prozentualen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Doch der Produktionsstopp zeigt, dass das Unternehmen unter erheblichen Druck steht, insbesondere was die Stabilität der Lieferketten betrifft.


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Reaktion an der Börse

Die Anleger reagierten nervös auf die jüngsten Entwicklungen. Die Rivian-Aktie verlor am Freitag 3,15 Prozent an Wert und schloss bei 10,44 US-Dollar. Damit setzt sich der seit Jahresbeginn anhaltende Abwärtstrend fort. Der Kurs der Aktie ist 2024 bereits um mehr als 50 Prozent gefallen.

Quelle: Eulerpool

Analysten sehen allerdings weiterhin Potenzial: Laut den Einschätzungen auf TipRanks liegt das durchschnittliche Kursziel bei 17,24 US-Dollar – deutlich über dem aktuellen Kurs. Die Analysten geben sich optimistisch, dass Rivian das Ruder noch herumreißen könnte, sobald die Lieferprobleme gelöst sind.

Was bedeutet das für Rivian?

Die Produktionskürzung zeigt, dass Rivian – wie viele andere Elektroauto-Hersteller – mit der Stabilität seiner Lieferketten zu kämpfen hat. Der Wettbewerb in der E-Auto-Branche wird immer intensiver, und Engpässe bei zentralen Bauteilen können schnell zu massiven Problemen führen.

Für Rivian kommt diese Entwicklung zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Das Unternehmen steht vor der Herausforderung, sich als ernstzunehmender Konkurrent im Elektrofahrzeugmarkt zu etablieren, während Giganten wie Tesla und traditionelle Automobilhersteller wie Ford und General Motors ebenfalls stark in die Elektromobilität investieren