08. Oktober, 2024

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Rivian im Produktionschaos: Aktienkurs ins Rutschen geraten

Rivian im Produktionschaos: Aktienkurs ins Rutschen geraten

In einem turbulenten Sommer am Aktienmarkt erlebte Rivian Automotive einen steilen Aufstieg, gefolgt von einem ebenso dramatischen Rückgang. Die Euphorie der Investoren in den Monaten bis Juli wich rasch der Ernüchterung, und das Elektrofahrzeug-Unternehmen sah sich mit einem zweistelligen Kurseinbruch konfrontiert. Nach einem Verlust von fast 14% im August brach der Wert der Rivian-Aktie im September um weitere 20,6% ein, wie Daten von S&P Global Market Intelligence zeigen. Die jüngste Ankündigung von Rivian trug nicht dazu bei, den Aktienkurs zu stabilisieren. Im Gegenteil, die Produktionsziele für das Gesamtjahr wurden drastisch nach unten korrigiert, was die Anleger weiter verunsicherte. Die vorherigen Pläne, in 2024 satte 57.000 Fahrzeuge zu produzieren, sind nun in Gefahr. Grund hierfür ist ein Mangel an kritischen Bauteilen, der bereits zur vorübergehenden Einstellung der Produktion von Lieferfahrzeugen für den Online-Giganten Amazon führte. Die Produktionsprognose für 2023 wurde nun auf 47.000 bis 49.000 Fahrzeuge gesenkt. Diese Entwicklung trifft Rivian besonders hart, da das Unternehmen sich auch einem sich verschärfenden Kostendruck ausgesetzt sieht. Der Mangel an Bauteilen könnte die Beschaffungskosten in die Höhe treiben und erschwert gleichzeitig das Erreichen einer positiven Bruttomarge im vierten Quartal. Inmitten dieser Herausforderungen arbeitet Rivian an der Einführung neuer Modelle, darunter der mittelgroße SUV R2 und das Crossover R3, deren Produktion jedoch erst 2026 erwartet wird. Diese Vorhaben werden erhebliche Investitionen erfordern, und obwohl Volkswagen als starker Partner agiert, prognostizieren Analysten wie Adam Jonas von Morgan Stanley, dass Rivian über die geplanten Kapitalausgaben hinaus investieren muss. Investoren suchen nach einem Hoffnungsschimmer, um den Abwärtstrend zu stoppen. Der potenzielle Gewinn im vierten Quartal könnte ein solcher Katalysator sein, auch wenn dieser derzeit ungewiss bleibt. Der 'Motley Fool Stock Advisor' empfiehlt Rivian momentan nicht als Top-Investition, während andere Aktien möglicherweise hohes Renditepotenzial bieten.