Rivian, der aufstrebende Elektrofahrzeughersteller, überraschte die Märkte zum Jahresende mit beeindruckenden Verkaufszahlen. Für das vierte Quartal konnte das Unternehmen fast 14.200 Elektrofahrzeuge ausliefern, was die Gesamtjahresstückzahl auf etwa 51.580 erhöhte. Damit übertraf Rivian die Erwartungen der Wall Street, die bei 13.400 für das Quartal und 51.000 für das Gesamtjahr lagen. Diese erfreulichen Nachrichten ließen den Aktienkurs des Unternehmens am Freitag um beeindruckende 24 % in die Höhe schnellen. Trotz dieses jüngsten Erfolgs war das Jahr 2024 insgesamt herausfordernd für Rivian. Die Aktien verzeichneten einen Rückgang von 40 % im Vergleich zum Vorjahr und sogar fast 90 % seit ihrem Höchststand beim Börsendebüt 2021. Nach einem mit Spannung erwarteten Börsengang vor drei Jahren, bei dem Amazon als bedeutender Unterstützer auftrat, kämpfte Rivian mit einer Vielzahl von Herausforderungen. Von Chipmangel bis hin zu einem gesättigten Markt, der vermehrt etablierte Konkurrenten wie Tesla bevorzugte, musste das Unternehmen viele Rückschläge einstecken. Infolge einer massiven Kostenreduzierungsstrategie, einschließlich wiederholter Entlassungen und Neuentwicklungen von Fahrzeugteilen, um die Produktion kosteneffizienter zu gestalten, stiegen allerdings die Betriebsausgaben weiter an. Während das dritte Quartal von Produktionsstörungen aufgrund von Missverständnissen mit einem wichtigen Zulieferer geprägt war, stimmte das starke vierte Quartal die Analysten trotz Allem optimistisch. RBC Capital Markets' Analyst Tom Narayan kommentierte, dass die Produktionsprobleme offenbar auf das dritte Quartal beschränkt waren. Trotz einer neutralen Bewertung und einer Kursprognose von 12 USD für die kommenden zwölf Monate bleibt Skepsis bestehen. CFRA-Analyst Garrett Nelson belässt die Aktie auf 'Verkaufen' mit einem Kursziel von lediglich 8 USD, da er weiterhin mit roten Zahlen bei Rivian rechnet. Die vollständigen Quartalsergebnisse für das vierte Quartal will Rivian am 20. Februar veröffentlichen.