14. November, 2024

Wirtschaft

Rivian als strategischer Transformationspartner: Volkswagen investiert 5,8 Milliarden Euro

Rivian als strategischer Transformationspartner: Volkswagen investiert 5,8 Milliarden Euro

Volkswagen und Rivian haben offiziell ihre Partnerschaft besiegelt und setzen damit ein bedeutendes Zeichen für die Zukunft der Elektromobilität. Bereits ab 2027 sollen Fahrzeuge auf Basis einer gemeinsamen Elektro-Architektur in Produktion gehen. Die Wolfsburger erhöhen ihre Investition zusätzlich auf 5,8 Milliarden Euro, was die Potenz dieser Kooperation unterstreicht. Der Einstieg in dieses Gemeinschaftsprojekt bringt Volkswagen Zugang zur zukunftsweisenden Elektro- und Softwarearchitektur von Rivian.

Neben der Technologieentwicklung sieht der Plan ein Gemeinschaftsunternehmen vor, das beide Partner zu gleichen Teilen führen werden. Dieses Modell basiert auf der bestehenden Elektronik-Architektur von Rivian, die kontinuierlich verbessert werden soll. Ziel ist es, durch den Technologietransfer eine breite Palette von Fahrzeugen – vom Kleinwagen bis zum Sportwagen – mit dieser Architektur auszustatten. Dabei wird sich die Rivian-Technologie ausschließlich auf Elektroautos konzentrieren.

Die Software-Herausforderungen, mit denen Volkswagen seit geraumer Zeit ringt, sollen durch die fortschrittliche Architektur von Rivian überwunden werden. Diese ermöglicht eine reduzierte Anzahl von Steuergeräten durch die Aufteilung der Auto-Elektronik in Zonen mit eigenen Computern. In Palo Alto soll das neue Gemeinschaftsunternehmen seinen Betrieb aufnehmen, während weitere Standorte in Europa und Nordamerika geplant sind. Angeführt wird das Unternehmen von einer Doppelspitze aus beiden Konzernen.

Finanziell gesehen ist die Partnerschaft für Rivian eine willkommene Unterstützung. Mit 392 Millionen Dollar Verlust im letzten Quartal und 10.000 ausgelieferten Fahrzeugen sieht sich Rivian mit steigendem Kapitalbedarf und einem zurückgehenden Interesse an Elektroautos in den USA konfrontiert. „Diese Partnerschaft sichert das benötigte Kapital“, kommentierte Rivian-Chef RJ Scaringe. Volkswagen hingegen erreichte fast 2,2 Millionen Auslieferungen und einen Umsatz von 78,5 Milliarden Euro im selben Zeitraum, was trotz gesunkener Gewinne ein solides Fundament bietet.

Rivian engagiert sich auch stark im Segment der großen SUVs und Pickups sowie in der Produktion von elektrischen Lieferwagen für Amazon, welche bereits auf dem europäischen Markt zu sehen sind.