Rivian-Aktien: Ein Chancenmarkt für risikofreudige Investoren?

Rivian Automotive begeisterte bei seinem Börsengang im November 2021 die Anlegerwelt. Mit einem Startkurs von 78 US-Dollar verzeichnete der Elektrofahrzeughersteller rasch einen Preisanstieg auf 172,01 US-Dollar, was dem Unternehmen kurzfristig einen Marktwert von 153 Milliarden US-Dollar einbrachte. Zwischenzeitlich übertraf Rivian den Börsenwert etablierter Autobauer wie Ford und General Motors. Historische Ankerinvestoren wie Amazon und Ford sowie die Produktionskapazitäten von Elektrofahrzeugen trieben zunächst den Kurs. Doch mittlerweile notiert die Aktie bei etwa 10 US-Dollar – ein deutlicher Rückgang, wie er auch auf verlangsamtes Wachstum und anhaltende Verluste zurückzuführen ist. Der Rückzug Fords aus der Zusammenarbeit und die Veräußerung von Anteilen 2022 verstärkten den Rückfall. Trotz dieser Rückschläge zeigt sich Rivian widerstandsfähig: 2023 steigerte sich die Produktion auf über 57.000 Fahrzeuge, nachdem zuvor Lieferengpässe überwunden wurden. Der Ausblick für 2024 bleibt jedoch verhalten optimistisch mit einer geplanten Produktion von rund 48.000 Fahrzeugen, eingeschränkt durch erneute Lieferkettenprobleme und die Konkurrenzdrucke im E-Fahrzeugmarkt. Positive Impulse erhält Rivian durch eine Partnerschaft mit Volkswagen, die neben Entwicklung neuer Technologien eine Gesamtinvestition von bis zu 5 Milliarden US-Dollar umfasst. Diese Kooperation soll unter anderem die Einführung des geplanten R2-SUV bis 2026 unterstützen. Jedoch zeigt die Aktie in den letzten Monaten mehr Verkäufe durch Insider als Käufe. Das lässt Zweifel an der kurzfristigen Stabilität aufkommen. Dennoch: Das niedrige Kurs-Umsatz-Verhältnis könnte spekulative Anleger anlocken. Sollte Rivian einen ähnlichen Wachstumspfad wie Tesla einschlagen, könnte sich die jetzige Investition langfristig als gewinnbringend erweisen. Für risikofreudige Investoren, die an eine zukünftige Trendwende glauben, könnte ein Investment in Rivians Aktien lohnend sein. Doch der Weg ist steinig: Die Produktionszahlen müssen massiv gesteigert werden, um langfristig profitabel zu sein.