Die politischen Spannungen, die derzeit die sozialen Gefüge belasten, machen auch vor den Bürotüren nicht Halt. Wenn unterschiedliche Ideologien aufeinandertreffen, können sie das Arbeitsklima nachhaltig beeinträchtigen, was sowohl für die Teamarbeit als auch das gegenseitige Vertrauen hinderlich sein kann. Die Herausforderung besteht darin, einen Raum zu schaffen, der es erlaubt, Emotionen auszuleben, ohne den Rahmen der Höflichkeit zu verlassen.
Das Gespräch über Politik mit Kolleginnen und Kollegen birgt sowohl das Potenzial zu stärken als auch zu spalten. Unterschiedliche Überzeugungen können dazu führen, dass Menschen sich unwohl oder unfair behandelt fühlen. Der jüngste Präsidentschaftswahlkampf in den USA hat diese Spannungen verschärft. Ron Gutman, der als außerordentlicher Professor für Führung an der Stanford University lehrt und Mitbegründer des Technologieunternehmens Intrivo ist, betont die Wichtigkeit psychologischer Sicherheit in Zeiten erhöhter Unsicherheit.
Um eine harmonischere Arbeitsumgebung zu schaffen, sollte Demut geübt werden. Dies bedeutet, sich als gleichwertig mit den Kolleginnen und Kollegen zu betrachten und anzuerkennen, dass niemand im Besitz aller richtigen Antworten ist. Jenn Graham, CEO von Inclusivv, einem Unternehmen, das strukturierte Dialoge für Firmenkunden anbietet, empfiehlt, offen für neue Ideen zu bleiben und Dankbarkeit für das Teilen unterschiedlicher Ansichten zu zeigen.
Auch Jake Telkamp, Assistenzprofessor an der Augusta University, rät, eine demütige Einstellung zu entwickeln, indem man aktiv nach Informationen Ausschau hält, die den eigenen Glauben infrage stellen könnten. In gewissen Situationen kann es wichtig sein, Verbündete zu finden, die einen unterstützen, insbesondere wenn politische Gespräche als Angriff empfunden werden.