Die US-Präsidentschaftswahl entwickelt sich in entscheidenden Bundesstaaten zu einem spannenden Duell zwischen Donald Trump und Kamala Harris. Während Trump seine Basis festigt und mit klaren Botschaften punktet, setzt Harris auf die Überzeugungskraft in Gebieten, die traditionell eher den Republikanern zugetan sind.
Doch Harris steht vor einer besonderen Herausforderung: Sie muss unterschiedliche Bevölkerungsgruppen erreichen und gleichzeitig den Abstand zu Trumps stabiler Wählerschaft verkleinern.
Harris: Wahlkampf in ungewohntem Terrain
Es ist ein gewagter Plan. Statt in typischen demokratischen Hochburgen setzt Harris auf Besuche in ländlichen Gebieten und Industriestädten wie Johnstown in Pennsylvania.
Dort sind die meisten Menschen Stammwähler Trumps, doch Harris hofft, die Differenz zu verringern, indem sie moderate Republikaner anspricht. Dies könnte ihr den Vorteil verschaffen, Pennsylvania für sich zu entscheiden – eine Strategie, die Biden 2020 zum Erfolg führte.
In Georgia, wo der Anteil schwarzer Wähler hoch ist, verfolgt Harris eine ähnliche Taktik. Ihr Fokus auf Gesundheitsversorgung und Steuererleichterungen ist gezielt auf die Bedürfnisse dieser Wählergruppe ausgerichtet.
Das Thema Abtreibung spielt dabei ebenfalls eine Rolle: In einem Staat mit strengen Abtreibungsgesetzen versucht Harris, durch klare Positionierung die Demokraten-Basis zu mobilisieren und auch moderatere Wähler anzusprechen.
Trump: Nah an den Arbeitern und der Grenze
Trump setzt auf altbewährte Themen, die seine Wählerschaft mobilisieren: Arbeitsplätze und Migration. In Potterville, Michigan, trifft er Stahlarbeiter, in Smithton, Pennsylvania, Bauern, und in Philadelphia steht er in einer Fast-Food-Kette hinter der Theke.
Die Botschaft ist immer dieselbe – Trump gibt vor, die wirtschaftliche Zukunft Amerikas zu sichern und die heimische Industrie zu stärken. Das wirkt auf viele seiner Anhänger vertrauenswürdig und authentisch.
Mit seinem Besuch an der mexikanischen Grenze in Arizona positioniert sich Trump klar: Ein Bild neben der Grenzmauer genügt, um seine harte Linie in der Migrationspolitik zu unterstreichen.
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Dieser Weg hilft ihm nicht nur bei seiner Stammwählerschaft, sondern zunehmend auch bei Teilen der Latino-Community, die selbst oft einen schwierigen Weg in die USA hinter sich hat und dem Thema Migration kritisch gegenübersteht.
Knappes Rennen: Unterschiedliche Strategien, ähnliches Ziel
Die Wahlkampfstrategien der beiden Kandidaten sind in ihrer Ausrichtung gegensätzlich, doch das Ziel ist das gleiche: die entscheidenden Stimmen in den Swing States zu sichern.
Harris kämpft mit den Herausforderungen eines breit gefächerten Wählerprofils, während Trump seine stabile Basis hält und mit populären Bildern punktet. Aktuelle Umfragen zeigen, dass es ein knappes Rennen wird – in vier der sieben Swing States sind die beiden fast gleichauf.