24. November, 2024

Börse

Risikoreiche Vorab-Investitionen in Klarna – Cometums gewagtes Angebot

Noch vor dem offiziellen Börsengang von Klarna ermöglicht das Münchener Startup Cometum den Kauf von Aktien des Bezahldienstes, doch die hohen Kosten und Risiken werfen Fragen auf.

Risikoreiche Vorab-Investitionen in Klarna – Cometums gewagtes Angebot
Trotz der Aussicht auf hohe Renditen birgt der vorzeitige Kauf von Klarna-Aktien durch Cometum erhebliche Risiken, darunter das Potenzial, dass der Börsengang des Unternehmens nicht wie geplant stattfindet oder sich verzögert.

In einer bemerkenswerten Vorabaktion bietet das Münchener Finanz-Startup Cometum seinen vermögenden Kunden die Möglichkeit, in Aktien des schwedischen Zahlungsdienstleisters Klarna zu investieren – und das noch bevor der lang erwartete Börsengang des Unternehmens stattfindet.

Diese exklusive Investitionsmöglichkeit verspricht hohe Renditen, birgt jedoch auch erhebliche Risiken und Kosten, die potenzielle Anleger gründlich abwägen sollten.

Das Angebot im Detail

Cometum, positioniert als eine Art Neo-Privatbank, lockt mit einem außergewöhnlichen Investment: Kunden können bis zu fünf Millionen Dollar in Klarna investieren, basierend auf einer Bewertung des Unternehmens von zwölf Milliarden Dollar.

Die Zielrendite dieser spekulativen Anlage liegt bei einem beeindruckenden 1,5- bis 2,5-fachen des eingesetzten Kapitals über einen Zeitraum von neun bis 24 Monaten.

Eine solche Chance ist allerdings nicht ohne erhebliche Vorbedingungen zu haben: Eine Mindesteinlage von 100.000 Euro wird vorausgesetzt, und die Anzahl der Investoren ist auf 50 beschränkt.

Das Investmentangebot von Cometum ist auf 50 Investoren begrenzt und erfordert eine Mindesteinlage von 100.000 Euro, was es zu einer Option macht, die nur für sehr vermögende und risikotolerante Anleger zugänglich ist.

Das Risiko und die Gebührenstruktur

Die Struktur des Angebots ist komplex: Anleger kaufen eine börsengehandelte Anleihe, den „Cometum Secondary Direct Bond“, mit dessen Erlös sich Cometum an einer Zweckgesellschaft beteiligt, die wiederum Klarna-Stammaktien erwirbt.

Diese Aktien stammen aus dem Sekundärmarkt, was bedeutet, dass sie von bestehenden Investoren gekauft werden, die ihre Anteile vorzeitig verkaufen möchten.

Die Gebührenstruktur des Deals ist beachtlich. Neben einem Ausgabeaufschlag von bis zu drei Prozent und einer Managementgebühr von einem Prozent fallen zusätzliche Vergütungen bei erfolgreichem Verkauf der Anteile an. Die gesamten Gebühren können die Rendite erheblich schmälern.

Kritik und Skepsis

Obwohl das Angebot von Cometum auf den ersten Blick verlockend erscheinen mag, warnen Anlegerschützer vor den damit verbundenen Risiken. Daniel Bauer, Vorstandschef der Schutzgemeinschaft der Kleinanleger (SdK), betont, dass das Produkt „für einen sehr kleinen Kreis erfahrener und risikofreudiger Investoren geeignet“ sei.

Die größte Sorge besteht darin, dass der Börsengang von Klarna nicht wie geplant erfolgt, was die Investoren zwingen könnte, ihre Anteile mit Verlust zu verkaufen.

Transparenz und Zukunftsaussichten

Trotz der Kritik und des potenziellen Risikos bleibt Cometum optimistisch. Uwe Paßmann, Mitgründer von Cometum, versichert, dass das Unternehmen auf alle Eventualitäten vorbereitet ist und seine Investoren über alle wichtigen Entwicklungen auf dem Laufenden halten wird. Ob sich dieses kühne Vorhaben auszahlt, bleibt abzuwarten.

Doch eines ist sicher: Die Investition in Klarna über Cometum ist nichts für schwache Nerven und erfordert eine gründliche Überlegung und Risikoabwägung von jedem Anleger, der in dieses turbulente Wasser eintauchen möchte.