03. März, 2025

Wirtschaft

Risikokapital: Der anhaltende Gender Gap im Startup-Ökosystem

Risikokapital: Der anhaltende Gender Gap im Startup-Ökosystem

Eine aktuelle Studie von EY legt offen, wie gravierend die Geschlechterungleichheit bei der Verteilung von Risikokapital in der deutschen Startup-Welt ist. Startups mit ausschließlich weiblichen Gründerteams erhielten 2024 weniger als ein Prozent der gesamten Wagniskapitalinvestitionen. Der Betrag von lediglich 43 Millionen Euro stellt einen drastischen Rückgang um 58 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar. Im Gegensatz dazu erhielten Startups mit ausschließlich männlichen Teams 6,2 Milliarden Euro, was fast 88 Prozent des gesamten Risikokapitals ausmacht. Während sich die Gesamtinvestitionen in deutsche Startups erholt haben, konnten weibliche Gründungsteams von diesem Aufwärtstrend kaum profitieren. Thomas Prüver von EY bezeichnet die wachsende Gender-Lücke daher als Rückschritt für das Jahr 2024, obwohl deutsche Startups insgesamt den wirtschaftlichen Herausforderungen trotzen konnten. Besonders auffällig ist die Diskrepanz bei großen Investitionssummen. Nur 7,1 Prozent der Startups, die eine Finanzierung von mindestens 50 Millionen Euro erhielten, hatten Frauen in ihren Gründungsteams. Auch in technologisch orientierten Branchen sind Frauen deutlich unterrepräsentiert, was den Innovationsmotor des Startup-Ökosystems betrifft. Franziska Teubert vom Startup-Verband betont, dass strukturelle Barrieren das Potenzial von Gründerinnen einschränken, und fordert ein gemeinsames Engagement von Investoren, dem Startup-Ökosystem und der Politik, um diese Hindernisse abzubauen. Ein vielfältiges Gründerumfeld sei unerlässlich, um innovative Lösungen zu entwickeln.