22. Oktober, 2024

Wirtschaft

Risikobereitschaft als Bumerang – Der Fall Richard White

Risikobereitschaft als Bumerang – Der Fall Richard White

In der Welt der milliardenschweren Unternehmer setzt Richard White, der australische Gründer und CEO von WiseTech Global, derzeit auf eine harte Prüfung. Bekannt für seine entspannte Haltung gegenüber Risiken, sieht sich White nun dem größten Risiko seiner Karriere gegenüber: einem öffentlichen Skandal um angebliche unangemessene Verhaltensweisen und eine juristische Auseinandersetzung mit Linda Rogan, seiner angeblichen früheren Geliebten. Der Fall wurde außerhalb des Gerichts beigelegt, doch die Gräben in der Geschäftswelt von Sydney sind tiefer geworden. WiseTechs Aktienkurs fiel am Montag um 15 %, was Whites Vermögen drastisch reduzierte. Nach Meldungen von Medien, wonach White Millionen zahlte, um frühere Vorwürfe aus dem Jahr 2020 beizulegen, hat das Vertrauen in das Unternehmen gelitten. Dies hat die australischen Superannuation-Anleger alarmiert und zu einem Aufruf an den WiseTech-Vorstand geführt, um eine Untersuchung einzuleiten. Trotz seiner technischen Erfolge und einer bunten Vita, beginnend mit dem Reparieren von Gitarren für Rockgrößen wie AC/DC, wirkt die öffentliche Aufmerksamkeit auf Whites persönliche Entscheidungen nun als Belastung für seine Firma. Er war stets innovativ, doch die neue Herausforderung, vor die er gestellt ist, erfordert neben unternehmerischem Geschick auch den Umgang mit Imagepflege. Angesichts der geäußerten Bedenken über das persönliche Verhalten eines prominenten Gründers sind die Märkte sensibel. Wie Megan Motto von der Governance Institute of Australia anmerkt, könnten solche Berichte dem Ruf des Unternehmens erheblich schaden.