Ripple's hauseigene Kryptowährung, XRP, hat in diesem Jahr einen bemerkenswerten Preisanstieg von rund 240% verzeichnet und ist damit eine der digitalen Währungen, die im Zuge von Donald Trumps Wahlsieg an Popularität gewonnen haben. Mit einer Marktkapitalisierung von 121 Milliarden US-Dollar hat XRP zahlreiche Frühinvestoren zu Millionären gemacht.
Die Euphorie der Anleger gründet auf der Hoffnung, dass die neue Regierung in den kommenden vier Jahren die regulatorischen Bedingungen für digitale Vermögenswerte lockern könnte, was deren breitere Akzeptanz fördern würde. Die zentrale Frage bleibt jedoch, ob diese Erwartungen auch tatsächlich erfüllt werden.
Ripple, das darauf abzielt, den internationalen Geldtransfer zu revolutionieren, steht im Mittelpunkt dieses Interesses. Mit seinem tokenisierten Netzwerk bietet Ripple eine Brücke zwischen verschiedenen Währungen, die den Geldtransfer erheblich beschleunigt und dabei kostengünstiger ist als traditionelle Methoden. Beispielsweise ermöglicht Ripple eine schnelle und kosteneffiziente Überweisung von US-Dollar nach Japan durch die Konvertierung in XRP.
Laut Analysten von McKinsey handelt es sich bei globalen Zahlungen um eine Einnahmequelle von 2,4 Billionen US-Dollar, die bis 2028 auf 3,1 Billionen US-Dollar anwachsen könnte. Ripple könnte aufgrund seiner Geschwindigkeits- und Kostenvorteile gegenüber traditionellen Systemen wie SWIFT dieses Marktpotenzial erschließen. Während SWIFT mehrere Tage zur Abwicklung einer Transaktion benötigt, verarbeitet Ripple Vorgänge in Sekunden. Die Gebühren sind mit nur 0,00001 XRP ebenfalls äußerst niedrig.
Doch der Erfolg von Ripple bleibt nicht ohne Herausforderungen. Die Regulierungsbehörden haben ein wachsames Auge auf das Unternehmen und seinen Einfluss auf sensible geopolitische Zahlungen. Alternative Brückenwährungen wie XRP könnten die Dominanz des US-Dollars in internationalen Transaktionen untergraben und Ländern die Umgehung von US-Sanktionen erleichtern.
Dennoch sind Ripples größte Hürden hausgemacht. Im August wurde RippleLabs, das Entwicklungsunternehmen hinter der Plattform, zur Zahlung einer Strafe von 125 Millionen US-Dollar an die Securities and Exchange Commission (SEC) verurteilt, da XRP-Token als nicht registrierte Wertpapiere verkauft wurden. Immerhin konnte die Plattform einen Teilerfolg erringen, als das Urteil klar zwischen direkten institutionellen Verkäufen und dem Handel mit Einzelinvestoren auf Sekundärmärkten unterschied, bei dem XRP nicht als Wertpapier gilt.