07. Oktober, 2024

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Rio Tintos Blick auf Arcadium Lithium: Ein Übernahme-Poker mit ungewissem Ausgang

Rio Tintos Blick auf Arcadium Lithium: Ein Übernahme-Poker mit ungewissem Ausgang

Die jüngste Ankündigung von Rio Tinto, dem globalen Bergbau-Giganten, erzielte sowohl Begeisterung als auch Skepsis auf den Finanzmärkten: Das Unternehmen plant die Übernahme des in Australien ansässigen Lithiumproduzenten Arcadium Lithium. Ein unverbindliches Angebot wurde beiden Unternehmen zufolge in der Nacht zum Montag unterbreitet – ob es jedoch in eine verbindliche Transaktion münden wird, bleibt offen. Während die finanziellen Details des möglichen Deals unter Verschluss gehalten werden, reagierten die Börsen prompt und mit Gegensätzen. Die in Australien notierten Wertpapiere von Arcadium Lithium schossen um über 45 Prozent in die Höhe und beflügelten das Unternehmen mit einer bombastischen Bewertung von über 6,5 Milliarden australischen Dollar, was etwa 4,1 Milliarden Euro entspricht. Im Gegensatz dazu musste die Rio-Tinto-Aktie Federn lassen: In New York sank sie um rund zwei Prozent, und auch auf dem Londoner Parket verzeichnete sie kurz nach Handelsbeginn ein Minus von 0,2 Prozent. Vor dem Hintergrund eines schwächelnden Lithium-Marktes, der durch gesunkene Metallpreise geprägt wird, steht das gesamte Segment unter Druck. Gründe dafür sind sowohl eine stagnierende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, die auf die Batterien angewiesen sind, als auch ein Überangebot des Rohstoffs. Spekulationen über eine Akquisition durch Rio Tinto kursieren schon länger, nicht zuletzt, weil Arcadium Lithium sich in jüngster Zeit weniger dynamisch entwickelte als seine Mitbewerber. Citigroup-Analyst Paul Taggart hatte bereits im Juli die Chancen auf eine Übernahme ausgelotet und argumentiert, dass Arcadium weit unter seinem Wert gehandelt wurde und die Übernahme für Rio eine kosteneffiziente Alternative zum eigenen Lithium-Geschäft sei.