16. Oktober, 2024

Wirtschaft

Rio Tinto verfehlt Analystenerwartungen, bleibt jedoch zuversichtlich mit Arcadium-Übernahme

Rio Tinto verfehlt Analystenerwartungen, bleibt jedoch zuversichtlich mit Arcadium-Übernahme

Der führende globale Bergbaukonzern Rio Tinto hat die Analystenerwartungen für das dritte Quartal verfehlt und eine schwächere Produktion als erwartet vermeldet. Dennoch wird die 6,7 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Arcadium Lithium wenig Kritik auf sich ziehen, da sie durch das langfristige Potenzial und die Zyklizität des Marktes gestützt wird.

Während die Eisenerzproduktion in Pilbara um 1% auf 84,1 Millionen Tonnen gesteigert wurde, lagen die Prognosen von Goldman Sachs bei 86,2 Millionen Tonnen. Das Unternehmen hält seine Jahresprognose für den Versand zwischen 323 und 338 Millionen Tonnen aufrecht, warnte jedoch vor einem möglichen Anstieg der Kosten aufgrund von Inflationsdruck.

Konzernchef Jakob Stausholm betonte, dass die Einführung des Safe Production Systems konsistente Produktionsergebnisse im Pilbara-Geschäft sichert. Die Kupferproduktion ging leicht um 1% zurück, was auf Bewegungen im Kennecott-Tagebau in Utah zurückzuführen ist, wo Erz mit niedrigem Gehalt verarbeitet werden musste.

Diese Störung könnte die Kupferproduktion um 50.000 Tonnen im Jahr 2024 beeinträchtigen. Das Unternehmen hat seinen Minenplan angepasst, befürchtet jedoch, dass sich der Einfluss bis 2026 erstrecken könnte.

Erfreulicherweise steht Rio Tinto organisch auf Wachstumskurs. In Argentinien wird in den kommenden Monaten die erste Lithiumproduktion aus der Rincon-Anlage erwartet. Das Simfer-Eisenbergwerk in Guinea soll nächstes Jahr mit einer Kapazität von 60 Millionen Tonnen pro Jahr in Betrieb gehen, wovon Rio Tinto 27 Millionen Tonnen stellt.

In der Mongolei läuft der Hochlauf der Kupferproduktion in der Oyu Tolgoi-Untertagemine, wo höhere Kupfergehalte erwartet werden. Stausholm hob zudem die Expansion in kritische und Batteriemetalle hervor und sieht die Akquisition von Arcadium Lithium als wichtigen strategischen Schritt.

Trotz einer 90% Prämie auf den Aktienkurs wird die Arcadium-Übernahme als solide Entscheidung angesehen. Der Abschluss wird Mitte 2025 erwartet und könnte Rio Tinto an die Spitze der globalen Lithiumproduzenten katapultieren.