Der Inflation Reduction Act, das zentrale Gesetzesvorhaben der Biden-Administration, sieht mehr vor als nur eine Preissenkungsmaßnahme: Es enthält auch intelligente Bestimmungen zum Schutz des Klimas. Nun laufen Lobbyisten der fossilen Brennstoffindustrie Sturm, um Schlupflöcher in den Regelungen zu Wasserstoff-Produktionsanreizen zu sichern. Diese würden ihnen zwar Vorteile verschaffen, jedoch der Umwelt erheblich schaden. Im Kern dieses milliardenschweren Konflikts steht die Tatsache, dass Wasserstoff auf verschiedene Weisen produziert werden kann. Mehr als 90% des derzeitigen Wasserstoffs ist sogenannter „grauer“ Wasserstoff, der aus fossilen Brennstoffen hergestellt wird. Dieser ist extrem umweltschädlich und belastet das Klima stark. Das Gesetz bietet jedoch Steueranreize für „grünen“ Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird, sowie für „blauen“ Wasserstoff, der aus Erdgas extrahiert wird und bei dem ein Teil der klimaschädlichen Emissionen eingefangen und vergraben wird. Diese Unterscheidungen sollen gezielt Anreize für umweltfreundlichere Produktionsmethoden schaffen, geraten jedoch durch die intensiven Lobbyaktivitäten der Industrie unter Druck.