03. März, 2025

Wirtschaft

Rindfleischknappheit treibt Fast-Food-Preise in die Höhe

Rindfleischknappheit treibt Fast-Food-Preise in die Höhe

Die Fast-Food-Branche in Deutschland steht vor einer neuen Herausforderung: Die Preise für Döner und Hamburger sind in den letzten drei Jahren stark gestiegen, angesichts eines knapper werdenden Angebots an Rindfleisch. Die Nachfrage nach Schlachttieren übersteigt derzeit das Angebot, was zu erheblichen Preiserhöhungen beim Kalb- und Rindfleisch führt. Jüngste Zahlen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen zeigen auffällige Erhöhungen der Erzeugerpreise – allein dieses Jahr stiegen sie für Kuh- und Jungbullenfleisch um 15 bis 20 Prozent. Albert Hortmann-Scholten, ein Marktexperte der Kammer, erklärt die Situation mit strukturellen Umbrüchen in der Rinderhaltung sowie Erkrankungen wie der Blauzungenkrankheit, die das Angebot reduzieren. Diese Entwicklungen bleiben nicht folgenlos für die Gastronomie: In München haben einige Gastronomen den Kalbsdöner aus dem Programm genommen, da die Preise für Kunden kaum wirtschaftlich tragbar sind. Ähnliches zeigt sich auch bei McDonald's, wo der Preis für den Standard-Hamburger in nur drei Jahren um fast 80 Prozent gestiegen ist, während sich die Preisanstiege bei größeren Burgern wie dem Big Mac in gemäßigteren Bahnen bewegen. Dönerhersteller blicken mit Sorge in die Zukunft, da sie erwarten, dass die Preisschraube weiter angezogen wird und der Preis für Döner die 10-Euro-Marke überschreiten wird. Dabei spielen nicht nur die Fleischpreise eine Rolle, sondern auch gestiegene Kosten für Energie und weitere Rohstoffe. Der Rückgang in der Rinderhaltung ist ebenfalls signifikant: Die Zahl der Rinder in Deutschland ist zwischen 2014 und 2024 um etwa 17 Prozent gesunken. Mehrere Faktoren tragen zu diesem Rückgang bei, darunter wirtschaftlicher Druck, Arbeitskräftemangel und bürokratische Hürden. Eine Primärrolle spielt zudem die Klimaschutzpolitik der EU, die durch veränderte Tierhaltungspraktiken in mehreren europäischen Ländern das Angebot verknappt und zusätzliche Preisdynamik in die Fleischmärkte bringt. Die Herausforderungen sind vielfältig und zeigen erneut die Diskrepanz zwischen dem Wunsch nach Klimaschutz und Tierwohl und der Realität in der Agrarwirtschaft. Landwirte stehen seit Jahren vor der Schwierigkeit, angemessene Preise für ihre Produkte zu erzielen, um die notwendigen Investitionen in tierfreundliche und nachhaltige Produktion tätigen zu können. Der aktuelle Preisdruck verdeutlicht, dass umfassende Verbesserungen nicht ohne finanzielle Herausforderungen realisiert werden können.