25. September, 2024

Wirtschaft

Riksbank überrascht mit möglichen stärkeren Zinssenkungen

Riksbank überrascht mit möglichen stärkeren Zinssenkungen

Die Schwedische Zentralbank, Riksbank, hat beschlossen, den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 3,25 Prozent zu senken und bleibt damit im Einklang mit den Erwartungen der Bankanalysten. Dies ist die dritte Zinssenkung nach einer bedeutenden Inflationswelle, während die schwedische Krone nahezu unbeeinflusst blieb. In ihrer Stellungnahme betonte die Riksbank, dass sie beabsichtigt, den Kurs der geldpolitischen Lockerung fortzusetzen. Sollten die Perspektiven für Inflation und Konjunktur unverändert bleiben, könnte der Leitzins auch in den verbleibenden geldpolitischen Sitzungen im November und Dezember weiter gesenkt werden. Bemerkenswert ist, dass sogar eine stärkere Zinssenkung um 0,50 Prozentpunkte in Betracht gezogen werde, falls sich die ökonomischen Bedingungen signifikant verschlechtern. Gegenüber den Unsicherheiten bei der konjunkturellen Entwicklung und der Inflation zeigte sich die Notenbank wachsam. Risiken bestehen insbesondere in Bezug auf die Erholung der schwedischen Wirtschaft, geopolitische Spannungen und den Wechselkurs der Krone. Adrian Prettejohn vom Analysehaus Capital Economics zeigte sich überrascht über die Möglichkeit einer stärkeren Zinssenkung. Diese wäre nur gerechtfertigt, wenn sich die Konjunktur- und Inflationsaussichten erheblich verschlechtern. Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank erläuterte, dass die Riksbank einen Rückfall in die Deflation fürchten müsste, um eine derartige Maßnahme zu rechtfertigen. Der Inflationsdruck in Schweden hat zuletzt merklich nachgelassen. Im August fiel die Inflationsrate auf 1,9 Prozent, unter dem Zielwert der Notenbank von zwei Prozent. Im Juli lag die Rate noch bei 2,6 Prozent. Seit Anfang 2023 zeigt sich ein abnehmender Inflationstrend, nachdem die Teuerungsrate im Jahr 2022 auf über zwölf Prozent angestiegen war.