Nach fünfmonatiger Vollsperrung erstrahlt die Riedbahn, eine der bedeutendsten Verkehrsadern im deutschen Schienennetz, in neuem Glanz. Die umfassenden Sanierungsarbeiten, die die Deutsche Bahn mit einer Investition von 1,3 Milliarden Euro umgesetzt hat, sind abgeschlossen. Am Sonntag wird der erste Güterzug die Strecke wieder befahren und den Beginn einer schrittweisen Rückkehr zur Normalität markieren.
Die Generalüberholung der 70 Kilometer langen Riedbahn setzt einen Maßstab für künftige Sanierungsprojekte im stark frequentierten Schienennetz Deutschlands. Nicht nur Bahnchef Richard Lutz und Verkehrsminister Volker Wissing wohnte dem Auftakt der Inbetriebnahme feierlich bei, sondern auch Branchenbeobachter blicken gespannt auf den Neustart. Die kommenden Jahre werden viele weitere Korridore dieser Intensität erleben müssen, um das alternde Netz zu modernisieren.
Trotz der Wiedereröffnung wird es zunächst noch zu Einschränkungen kommen, so bleiben einige Regional- und S-Bahn-Linien bis in den Januar des nächsten Jahres durch Busse ersetzt. Positiv ist jedoch der geplante Fortschritt im Schienengüterverkehr, der ab dem 23. Dezember schrittweise seine gewohnte Taktung aufnehmen soll. Insgesamt verspricht die Deutsche Bahn, dass ab dem 15. Dezember der Großteil der Pendler wieder nach Fahrplan reisen kann.
Ob die Sanierung die gewünschten Effekte bei der Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit bringt, bleibt abzuwarten. Immerhin sollen künftige Unterbrechungen um 80 Prozent reduziert werden. Die Feuerprobe steht allerdings noch aus, wenn ab 2025 die weit längere und komplexere Strecke zwischen Hamburg und Berlin modernisiert wird.