21. Dezember, 2024

Wirtschaft

Ridesharing-Drama in New York: Fahrer geraten unter die Räder von Uber und Lyft

Ridesharing-Drama in New York: Fahrer geraten unter die Räder von Uber und Lyft

Im Rahmen der sommerlichen Debatten um Fahrerlöhne und Arbeitsbedingungen in New York City bot der ridesharing-Gigant Uber Mohamed Mohamed eines Morgens ein unverhofftes und unerwünschtes Erlebnis: Statt wie gewohnt loszufahren, blendete die App eine rote Warnung ein. "Nicht online gehen" prangte auf dem Bildschirm, ausgelöst durch die Regelungen der Taxi- und Limousinenkommission (TLC) der Stadt. Lebhafte Städte klingen nach klingenden Kassen für Fahrer, doch nicht in diesem Fall – die sogenannten "Lockouts" ließen Mohamed und viele seiner Kollegen auf den Straßen stranden, ohne Verdienstmöglichkeit.

Der Grund für diese eine äußerst belastende Entwicklung liegt in einer lokalen Vorschrift, die den Fahrern zu gerechter Entlohnung während ihrer Wartezeiten verhelfen sollte. Doch Uber und Lyft nutzen ein profitables Schlupfloch aus. Während die Unternehmen behaupten, die Verweigerung des Zugangs während schwacher Nachfrage sei unabdingbar, enthüllte eine Bloomberg-Investigation, dass die Praxis weitaus allgegenwärtiger und schädlicher als dargestellt ist. Die Daten zeigen, dass über 800 Fahrer fast jede Stunde betroffen waren – ironischerweise auch in Zeiten und Gebieten mit hoher Nachfrage, was überraschend erhöhte Fahrpreise für Passagiere zur Folge hatte.

Die lockouts zwangen zahlreiche Fahrer wie Mohamed, umliegende Gebiete zu erkunden, um Arbeit zu finden, doch oft ohne Erfolg. Viele Fahrer berichteten über gesundheitliche und finanzielle Belastungen, wie Kreditkartenschulden und versäumte Zahlungen. Sollten die Lockouts fortgesetzt werden, prophezeit dies zusätzliche Umsatzeinbußen für die ohnehin gebeutelten Fahrer.

Uber und Lyft verteidigen, sie seien gezwungen, in Zeiten reduzierter Nachfrage schmerzhafte Entscheidungen zu treffen, um die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten. Uber-Sprecher Josh Gold erklärte, dass die derzeitige Regelung zwar unangenehm sei, jedoch eine Reaktion auf New Yorks Mindestlohnvorgaben darstellt. Konträr dazu empört sich die städtische Taxi und Limousinenkommission über Unternehmen, die Lücken gezielt auszunutzen.

Wie die Stadtregierung auf diesen schwelenden Konflikt reagieren wird, bleibt noch abzuwarten. Indes suchen betroffene Fahrer händeringend nach alternativen Einnahmequellen. Ihre Hoffnungen ruhen auf baldige regulatorische Veränderungen, um das bestehende Ungleichgewicht im ridesharing-Sektor zu beheben.