12. März, 2025

Technologie

Richtungsweisender Rechtsstreit: Qualcomm vs. Arm im Fokus

Richtungsweisender Rechtsstreit: Qualcomm vs. Arm im Fokus

Im jüngsten Rechtsstreit zwischen dem britischen Chiphersteller Arm und dem US-amerikanischen Technologiekonzern Qualcomm stehen wegweisende Entscheidungen bevor. Beide Unternehmen werden am Freitag ihre Schlussplädoyers in einem Fall präsentieren, der Qualcomms Expansion in den PC-Markt maßgeblich beeinflussen könnte. Eine achtköpfige Jury eines US-Bundesgerichts in Delaware wird darüber entscheiden, ob Qualcomm oder das 2021 von Qualcomm erworbene Startup Nuvia gegen eine Lizenzvereinbarung mit Arm verstoßen haben.

Der Kern des Streits liegt in den Lizenzgebühren, die für jede mit Arm-Technologie hergestellte Halbleiterkomponente anfallen. Vor der Übernahme durch Qualcomm musste Nuvia höhere Lizenzgebühren zahlen, ein Umstand, den Qualcomm mit der eigenen Lizenz zu umgehen versuchte, indem es Nuvias Technologie in seine Chips integrierte. Arm widersprach diesem Vorgehen und reichte 2022 Klage ein.

Sollte Arm als Sieger hervorgehen, könnte dies Qualcomm zwingen, die von Nuvia erworbene Technologie zu zerstören. Eine Technologie, die Microsoft und die gesamte Windows-PC-Branche hoffnungsvoll eingesetzt hatten, um verlorene Marktanteile gegen Apple zurückzugewinnen. Arm stellt die Vorgänge von Qualcomm als beispiellose Verletzung langjähriger Vertragsbedingungen dar, während Qualcomm argumentiert, Arm verfolge unter neuer Führung einzig die Maximierung von Lizenzgebühren.

Der Prozess zeigt zudem, dass Qualcomm durch die Nutzung von Nuvias Technologie jährliche Einsparungen in Höhe von 1,4 Milliarden US-Dollar erhofft. Die Jury steht vor der Herausforderung, die Interpretation komplexer Vertragsklauseln und deren Auswirkungen auf weitere Lizenzgeber von Arm zu bestimmen. Eine richtungsweisende Entscheidung wird bereits für Donnerstag erwartet.