02. November, 2024

Politik

Richtungswechsel bei den Tories: Der Weg nach Rechts

Richtungswechsel bei den Tories: Der Weg nach Rechts

Die Konservative Partei Großbritanniens steht vor einem bedeutenden Führungswechsel, nachdem sie bei der Parlamentswahl eine herbe Niederlage einstecken musste. Am heutigen Tag soll verkündet werden, wer die Nachfolge des ehemaligen Premierministers Rishi Sunak als Parteichef und Oppositionsführer übernimmt. Die Wahl fiel auf zwei prominente Figuren innerhalb der Partei: Die frühere Wirtschaftsministerin Kemi Badenoch, die als Favoritin angesehen wird, sowie Robert Jenrick, der frühere Innenstaatssekretär. Jenrick ist insbesondere bekannt für seinen Rücktritt aus der Regierung Sunak, den er aus Protest gegen die Migrationspolitik vollzog. Beide Kandidaten stehen dem rechten Flügel der Partei nahe, wodurch sich nur minimale politische Differenzen abzeichnen. Während Jenrick einen Austritt aus der Europäischen Menschenrechtskonvention ins Auge fasst, um Abschiebungen zu erleichtern, spricht sich Badenoch dagegen aus. Der Rechtsruck der Tories erklärt sich durch den Verlust zahlreicher Wählerstimmen an die Liberaldemokraten und Reform UK. Dies wird als Reaktion auf den Erfolgszug von Nigel Farage gesehen, der seine politische Agenda auf Nationalismus und Einwanderungskritik fußt. Experten warnen jedoch davor, dass die Angleichung an Reform UK auch die moderate Mitte der Wähler vergraulen könnte. Der innerparteiliche Selektionsprozess ließ aus ursprünglich sechs Kandidaten schließlich nur Badenoch und Jenrick im Rennen. Das Vertrauen in die neue Führung der Konservativen ist überschaubar, wenn es darum geht, den Rückstand zur Labour-Regierung unter Keir Starmer aufzuholen. Vielmehr sind Kenner der Ansicht, dass der politische Erfolg der Tories maßgeblich von der Performance der aktuellen Regierung abhängt.