19. Oktober, 2024

Technologie

Richterliche Entscheidung verschafft Google Aufschub im Rechtsstreit mit Epic Games

Richterliche Entscheidung verschafft Google Aufschub im Rechtsstreit mit Epic Games

In einem fortschreitenden Rechtsstreit im Bereich des Wettbewerbsrechts hat ein US-Richter Google eine Atempause gewährt. Ursprünglich sollte der Technologieriese ab dem 1. November Android-Smartphones für alternative App-Stores öffnen, wie von Epic Games gefordert. Doch Richter James Donato hat das Inkrafttreten dieser Anordnung vorübergehend ausgesetzt.

Ein Sprecher von Google zeigte sich erfreut über die Entscheidung, da die einstweilige Verfügung der gefährlichen Forderung einer unmittelbaren Umsetzung Einhalt gebiete. Google beabsichtige, weiterhin für die Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit seines Play Stores zu argumentieren, insbesondere während ein Berufungsgericht prüft, die Anordnung endgültig aufzuheben. Epic Games hingegen hält die Berufung von Google für unbegründet und sieht die Aussetzung lediglich als prozedurale Verzögerung.

Der Streitpunkt, ob Google seine dominierende Marktstellung auf unlautere Weise nutzt, ist aktuell von erheblicher Brisanz, da Android-Systeme weltweit auf etwa 70 Prozent aller Smartphones laufen. Bereits zuvor wurde Google im Zusammenhang mit seiner Suchmaschine und dem Online-Werbemarkt von ähnlichen Gerichtsverfahren herausgefordert.

Das von Epic Games gewonnene Urteil hat zur Folge, dass Google zukünftig daran gehindert wird, exklusive Bezahlmethoden im Play Store durchzusetzen. Dies trifft einen empfindlichen Nerv, da das Aufkommen von App-Stores nicht unbeträchtlich von Spieleverkäufen abhängt. Epic Games strebt an, Transaktionen außerhalb von Google- oder Apple-Stores abzuwickeln und somit die anfallenden Kommissionen von bis zu 30 Prozent zu umgehen.

Beim vorhergehenden, ähnlichen Verfahren gegen Apple musste Epic Games allerdings eine Niederlage einstecken, da die entstandene Kostenstruktur von Apple als branchenüblich bestätigt wurde. Sowohl Apple als auch Google verteidigen ihre Provisionsmodelle weiterhin, da diese für Services wie Reichweite, Transaktionssicherheit und den Schutz vor Schadsoftware genutzt werden.