25. Oktober, 2024

Wirtschaft

Richterliche Entscheidung stoppt Übernahme von Capri durch Tapestry

Richterliche Entscheidung stoppt Übernahme von Capri durch Tapestry

Ein Bundesrichter hat die geplante Übernahme von Capri Holdings durch Tapestry, bekannt für Marken wie Coach und Kate Spade, im Wert von 8,5 Milliarden US-Dollar vorerst gestoppt. Die Begründung: Ein solcher Zusammenschluss würde den Wettbewerb im Markt für zugänglichen Luxus signifikant einschränken. Diese Entscheidung verleiht der US Federal Trade Commission (FTC) ausreichend Zeit, um ein internes Verfahren bezüglich des Mergers einzuleiten. Dieses könnte sich über Monate hinziehen und das geplante Geschäft zum Scheitern bringen. Die Aktien von Capri fielen nach Bekanntgabe der Entscheidung im Nachbörse-Handel um bis zu 56 Prozent. Richterin Jennifer Rochon argumentierte, dass die beiden Unternehmen als direkte Konkurrenten einen erheblichen Anteil am Markt vereinen würden, was schwerwiegende Folgen für die Wettbewerbssituation hätte. Mit einem gemeinsamen Marktanteil von 59 Prozent im Segment für erschwinglichen Luxus wären die Folgen des Deals weitreichend. Die Entscheidung stellt einen bedeutenden Sieg für die FTC und deren Vorsitzende Lina Khan dar, die aktiv gegen als wettbewerbswidrig eingestufte Übernahmen vorgeht. Diese Angelegenheit hatte die Aufmerksamkeit von Hedgefonds und Investoren auf sich gezogen, die auf den Ausgang der Verhandlungen spekulierten. Henry Liu, Direktor des Wettbewerbsbüros der FTC, nannte das Urteil einen "Sieg für die Verbraucher", da es den Zugang zu hochwertigen, dennoch erschwinglichen Handtaschen sicherstelle. Vertreter der beiden betroffenen Unternehmen reagierten nicht sofort auf Anfragen zu einem Kommentar. Jennifer Rie, Senior Analystin für Wettbewerbsrecht bei Bloomberg Intelligence, beschrieb das Urteil als überraschend, sowohl im Hinblick auf die Schnelligkeit als auch auf das Ergebnis. Viele Beobachter hatten nicht mit einem solchen Ergebnis gerechnet, zumal einige Beweise unter Verschluss gehalten wurden. Ein Einspruch gegen diese Entscheidung könnte für die Unternehmen in Betracht kommen, könnte jedoch die Fristen der bestehenden Fusionsvereinbarung überschreiten, sofern diese nicht verlängert werden.