25. Oktober, 2024

Wirtschaft

Richterliche Entscheidung stoppt milliardenschweren Firmenzusammenschluss in der Modebranche

Richterliche Entscheidung stoppt milliardenschweren Firmenzusammenschluss in der Modebranche

In einem seltenen Fall für die Modeindustrie hat ein US-Richter den geplanten Zusammenschluss des US-amerikanischen Taschen- und Accessoire-Herstellers Tapestry mit Capri im Wert von 8,5 Milliarden Dollar blockiert. Dieser Urteilsspruch stellt einen wichtigen Sieg für die US-amerikanische Federal Trade Commission (FTC) dar, die in New York argumentierte, dass der Zusammenschluss den Wettbewerb zwischen den zwei führenden US-Taschenherstellern entscheidend mindern und eine mächtige Marktdominanz schaffen würde, was potenzielle Preiserhöhungen für die Verbraucher zur Folge hätte.

Tapestry widersprach diesen Behauptungen und führte an, dass die Fusion eine notwendige Antwort auf den hart umkämpften US-Markt sei, um sich besser gegen europäische Konkurrenten wie Gucci zu behaupten, die zunehmend Marktanteile gewinnen. Laut den Rechtsvertretern von Tapestry führt das Urteil zu einer endgültigen Blockade des geplanten Vorhabens, was in der fragmentierten und wettbewerbsintensiven Modebranche äußerst selten ist.

Dieser Erfolg stärkt die Position der Biden-Regierung vor der Präsidentschaftswahl am 5. November, bei der das Thema steigender Verbraucherpreise eine zentrale Rolle spielt. Wäre die Fusion genehmigt worden, hätte dies sechs Marken unter einem Dach vereint: Tapestrys Coach, Kate Spade und Stuart Weitzman sowie Capris Versace, Jimmy Choo und Michael Kors.

Tapestry und Capri hatten zudem argumentiert, dass eine Wiederbelebung der Marke Michael Kors sowie Investitionen in das gesamte Capri-Portfolio mit den Ressourcen von Tapestry eher den Wettbewerb fördern und nicht mindern würden. Der Entscheid fiel, nachdem bereits zu Beginn des Jahres Regulierungsbehörden in Japan und der Europäischen Union grünes Licht für die Fusion gegeben hatten.