Der Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont hat in der vom Festtagseinkauf geprägten letzten Jahreszeit einen unerwarteten Anstieg der Umsätze um ganze 10% verbuchen können. Diese positive Entwicklung wird hauptsächlich von einer gesteigerten Nachfrage nach Cartier-Schmuck getragen und deutet auf eine mögliche Erholung der Luxusgüterbranche hin.
Analysten hatten einen weitaus geringeren Zuwachs von unter 1% erwartet, doch insbesondere in den Märkten der Amerikas und Europas florierten die Verkäufe. Während der Schmuckbereich glänzend abschnitt, schwächelte hingegen der Absatz von Uhren, was die allgemeine Performance des Unternehmens belastete. Trotz der Herausforderungen kommentierte Piral Dadhania von RBC Capital Markets die Ergebnisse als "außergewöhnlich stark".
Diese erfreuliche Entwicklung ließ die Aktien von Richemont im Frühhandel auf bis zu 18% steigen und sorgte für Optimismus in der gesamten Branche. Auch andere Luxuskonzerne erlebten einen Aufschwung: LVMH verzeichnete einen Anstieg von bis zu 8,6% in Paris, während Hermes International um 6% kletterte.
In der Region Asien-Pazifik zeigten sich die Umsätze stabiler als erwartet, obwohl dort ein Rückgang von 7% verzeichnet wurde. Lediglich China blieb ein Sorgenkind, mit einem Rückgang von 18% aufgrund der Unsicherheiten im Immobiliensektor. Das Schmucksegment, zu dem Hochkarätsmarken wie Cartier und Van Cleef & Arpels gehören, zeigte sich wieder einmal als krisenresistenter und rückte damit erneut in den Fokus.
Unter den Wettbewerbern aus dem gehobenen Preissegment zeigte auch Brunello Cucinelli Stärke mit soliden Quartalsergebnissen. Der weltweit größte Luxuskonzern LVMH steht kurz vor der Veröffentlichung seiner Quartalszahlen und wagt sich mit Taschen und Prêt-à-porter stärker in den Bereich des "soft luxury" vor.