20. November, 2024

Wirtschaft

Richard Flanagan im literarischen Höhenflug: Doppelgewinn mit Baillie Gifford-Preis

Richard Flanagan im literarischen Höhenflug: Doppelgewinn mit Baillie Gifford-Preis

Richard Flanagan, der renommierte australische Schriftsteller, hat erneut literarische Geschichte geschrieben. Mit seinem Werk "Question 7" wurde er mit dem Baillie Gifford Prize für Sachliteratur ausgezeichnet, einem der prestigeträchtigsten Preise in Großbritannien. Damit ist Flanagan der erste Autor in der 26-jährigen Geschichte des Preises, der zuvor auch den Booker Prize gewinnen konnte. Das Buch "Question 7" bietet eine faszinierende Mischung aus Geschichte und Memoiren. Es beleuchtet Themen von der Kernphysik bis zur Familiengeschichte und behandelt die Entwicklung der ersten Atombombe parallel zur Affäre von HG Wells mit Rebecca West. Flanagan verwebt diese historischen Ereignisse mit sehr persönlichen Erlebnissen, wie dem Kriegserlebnis seines Vaters und einem traumatischen Rafting-Unfall. Isabel Hilton, Vorsitzende der Jury, lobte das Buch als eine "meditative Symphonie", die die traumatischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts eindrucksvoll aufzugreifen vermag. Der doppelte Gewinn von Flanagan wird von Preisdirektor Toby Mundy als "bedeutender Meilenstein" angesehen. Er ist der erste Autor, der sowohl den Booker als auch den Baillie Gifford gewonnen hat, was ihn als literarische Größe von Weltrang etabliert. Die Kritiker sind sich einig: Seit der Veröffentlichung im Mai dieses Jahres wird "Question 7" als Literaturwerk gefeiert, das sich einer einfachen Kategorisierung widersetzt. Die Verleihung des Preises, der mit 50.000 £ dotiert ist, bezieht alle englischsprachigen Sachbücher der letzten zwölf Monate ein und umfasste dieses Jahr 349 Werke. Trotz der Vielfalt der Themen auf der Shortlist, zu denen Bücher über Herzchirurgie und den indonesischen Unabhängigkeitskampf gehörten, waren sich die Juroren beim Finale erstaunlich einig. Trotz jüngster Proteste gegen Baillie Giffords Sponsoring von Literaturfestivals betonte Mundy die vorbildliche Unterstützung des Unternehmens für die literarische Szene, wobei Gespräche über eine weitere Zusammenarbeit bereits im Gange sind. Flanagan selbst konnte der Preisverleihung in London nicht beiwohnen, da er sich derzeit auf einem lang geplanten Trek im tasmanischen Regenwald befindet.