27. November, 2024

Wirtschaft

Rhetorik der Konfrontation: Chinas Staatsmedien warnen Trump vor eskalierendem Zollkonflikt

Rhetorik der Konfrontation: Chinas Staatsmedien warnen Trump vor eskalierendem Zollkonflikt

Die Ankündigung des frisch gewählten US-Präsidenten Donald Trump, zusätzliche Zölle auf chinesische Importe in Erwägung zu ziehen, hat im Reich der Mitte Alarmglocken läuten lassen. Chinas staatlich gelenkte Medien reagierten umgehend und warnten vor der Gefahr eines selbstzerstörerischen Zollkriegs zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt.

Trump, dessen erneuter Amtsantritt für den 20. Januar geplant ist, erklärte kürzlich seine Absicht, einen weiteren Zollsatz von 10% auf chinesische Importe zu erheben. Diese Maßnahme solle solange bestehen bleiben, bis Peking härter gegen den Schmuggel von chemischen Vorprodukten für Fentanyl vorgehe.

Während sich die globalen Supermächte für die nächsten Handelsverhandlungen in Stellung bringen, erinnert Trumps erste Amtszeit an eine Handelskrise, die weltweite Lieferketten erschütterte und die wirtschaftliche Stabilität aufgrund steigender Inflation und Kreditkosten beeinträchtigte.

Redakteure der Parteizeitungen China Daily und Global Times mahnten den zukünftigen Bewohner der 1600 Pennsylvania Avenue, China nicht zum „Sündenbock“ der US-amerikanischen Fentanyl-Problematik zu machen. Sie betonten auch: „Es gibt keine Gewinner in einem Zollkrieg. Sollte die USA ökonomische und Handelsfragen durch die Instrumentalisierung von Zöllen weiterhin politisieren, wird dies für alle Beteiligten schmerzhafte Konsequenzen haben.“

Ökonomen prognostizieren bereits ein gedämpftes Wachstum für Chinas Wirtschaft. S&P Global Ratings hat am Sonntag seine Wachstumsprognose für China für 2025 und 2026 auf 4,1% und 3,8% gesenkt. „Die Risiken sind momentan hoch“, erklärte Louis Kuijs, führender Asien-Ökonom von S&P.

Trump erwägt dramatisch höhere Zölle im Vergleich zu den 7,5%-25%, die während seiner ersten Amtszeit erhoben wurden. Doch China, so betont der Analyst Gao Lingyun, sei auf ähnliche US-Tarifstrategien vorbereitet. Präsident Xi Jinping hingegen vermittelte Zuversicht und betonte bei einem Treffen mit dem ehemaligen singapurischen Premierminister Lee Hsien Loong, Chinas langfristiges wirtschaftliches Wachstumspotential.