Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Litauen bedeutende Fortschritte im Bau einer neuen Produktionsstätte für 155-Millimeter-Artilleriegeschosse erzielt. Gemeinsam mit der Regierung des baltischen EU- und Nato-Mitgliedslandes Litauen wurde ein Pachtvertrag für ein beachtliches 340 Hektar großes Grundstück in der Kleinstadt Baisogala unterzeichnet. Ergänzend dazu wurde ein Kaufvertrag für 155-mm-Munition abgeschlossen. Geplant ist, die Fertigungsanlage Mitte 2026 in Betrieb zu nehmen, mit einer Jahresproduktion von zehntausenden Geschossen.
Rund 180 Millionen Euro will Rheinmetall in dieses ambitionierte Bauprojekt investieren, was etwa 150 neue Arbeitsplätze schaffen soll. Die Pläne wurden bereits im Frühjahr bekannt gegeben, woraufhin das litauische Parlament Gesetzesänderungen verabschiedete, um Investitionen, insbesondere von Rüstungsfirmen, zu erleichtern und zu beschleunigen.
Litauens Noch-Regierungschefin Ingrida Simonyte zeigte sich zuversichtlich, dass das Projekt angesichts der steigenden Munitionsnachfrage zügig realisiert werden kann. Die Vertragsunterzeichnungen erfolgten mit der litauischen Wirtschaftsministerin Ausrine Armonaite und dem Verteidigungsminister Laurynas Kasciunas. Rheinmetall-Chef Armin Papperger würdigte das entgegengebrachte Vertrauen Litauens.
Ein Joint Venture zwischen Rheinmetall und dem litauischen Staat wird das Projekt tragen, wie Armonaite mitteilte, ohne ins Detail zu gehen. Der Umfang der Munitionslieferungen wird laut Kascuinas marktbasiert festgelegt. Rheinmetall verfügt bereits über eine Präsenz in Litauen mit einem Wartungszentrum in Kooperation mit der Rüstungsfirma KNDS, das seit Sommer 2022 in Betrieb ist und Gefechtsfahrzeuge der Nato-Kampfverbände sowie Leopard-2-Kampfpanzer betreut.