Die Anleger des Düsseldorfer Rüstungsgiganten Rheinmetall zeigten sich am Donnerstag erfreut über den aktuellen Quartalsbericht und honorierten diesen mit einem kräftigen Kursplus. Die Aktien verzeichneten im späteren Handel ein beeindruckendes Hoch und sicherten sich mit einem Zuwachs von 9,3 Prozent auf 541,80 Euro den Spitzenplatz im Dax. Bereits jetzt weist das Unternehmen für das Jahr 2024 einen Kursgewinn von fast 90 Prozent auf und etabliert sich damit als zweitstärkster Titel im Dax, lediglich hinter Siemens Energy.
Seit dem Ausbruch des Ukraine-Konflikts hat sich der Wert der Rheinmetall-Aktien in etwa versechsfacht. Anfang April markierte das Unternehmen mit einem Kurs von 571,80 Euro ein Rekordhoch. Der anhaltende Rüstungsboom beflügelt die Geschäfte weiterhin, was auch Konzernchef Armin Papperger unterstreicht: 'Wir erleben ein Wachstum, wie wir es im Konzern noch nie hatten.' Trotz Verzögerungen im Bestelleingang verfügt Rheinmetall mit einem Auftragsvolumen von etwa 52 Milliarden Euro über ein beispielloses Polster und justierte folglich das Profitabilitätsziel für 2024 leicht nach oben.
JPMorgan-Analyst David Perry sieht die Quartalszahlen im erwarteten Rahmen und beurteilt die Zukunftsaussichten für Rheinmetall als unverändert positiv. Allerdings könnten kurzfristig Unsicherheiten durch die politischen Veränderungen in den USA und Deutschland entstehen. Laut Goldman-Analyst Victor Allard fehlen im Ausblick auf das vierte Quartal Aufträge aus dem neuen Joint Venture mit Leonardo. Diese Bestellungen der italienischen Armee, mit einem Volumen von mehr als 20 Milliarden Euro, dürften jedoch im nächsten Jahr erwartet werden. Rheinmetall und Leonardo hatten das Gemeinschaftsunternehmen Mitte Oktober initiiert.