Rheinmetall, Deutschlands führender Rüstungskonzern, blickt mit Optimismus in die Zukunft und erwartet, das Umsatzvolumen aufgrund der anhaltenden Nachfrage nach Rüstungsgütern bis 2027 auf beeindruckende 20 Milliarden Euro auszubauen. Bei einem Kapitalmarkttag in Rom verkündete das Dax-Unternehmen, dass die operative Marge voraussichtlich auf etwa 18 Prozent steigen wird. Im Hinblick auf die Aktie sorgte die Ankündigung für ein erneutes Allzeithoch: Die Rheinmetall-Aktie legte um 3,13 Prozent zu und überschritt erstmals die 600-Euro-Marke.
Seit Beginn des russischen Angriffes auf die Ukraine hat sich der Wert der Aktie mehr als verdoppelt, nachdem sie im Februar 2022 noch unter 100 Euro notierte. Zuvor hatte Rheinmetall für 2026 eine operative Marge von über 15 Prozent bei einem Umsatz von bis zu 14 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Im vergangenen Jahr erzielte der Konzern mit 7,2 Milliarden Euro einen Umsatz bei einer operativen Marge von 12,8 Prozent. Für das laufende Jahr wird ein Umsatz von rund 10 Milliarden Euro mit einer Marge von etwa 15 Prozent angepeilt.
Dank der starken Nachfrage hat der Rüstungskonzern einen enormen Auftragsbestand, der voraussichtlich bis Jahresende auf über 60 Milliarden Euro anwachsen wird. Dazu tragen unter anderem erwartete Abrufe aus bestehenden Rahmenverträgen bei. Ende September belief sich der Auftragsbestand bereits auf 51,9 Milliarden Euro. Eine besondere Rolle spielt die neue Panzerfirma, die Rheinmetall in Kooperation mit der italienischen Leonardo gegründet hat und die zusätzliche Aufträge generiert.
Auch in der Fahrzeugsparte rechnet das Unternehmen mit einem Anstieg des Umsatzes auf 8 bis 9 Milliarden Euro bis 2027. Im vergangenen Jahr betrugen die Erlöse in diesem Segment noch 2,6 Milliarden Euro. Im Bereich Waffen und Munition plant Rheinmetall mittelfristig Einnahmen von 6 bis 7 Milliarden Euro, mit einer hohen Gewinnmarge von über 26 Prozent bis 2027. Die Produktionskapazität für 155-Millimeter-Geschosse soll von 70.000 Schuss im Jahr 2022 auf 1,1 Millionen Stück pro Jahr erhöht werden, was besonders für die Ukraine relevant ist.
Allerdings könnte der Boom bei Munitionsaufträgen abflachen, da Rheinmetall für 2027 mit einem Auftragseingang von 8 bis 10 Milliarden Euro rechnet, während für 2024 rund 12 Milliarden Euro erwartet werden. Diese Prognosen inkludieren sowohl klassische Aufträge als auch das Volumen aus neu abgeschlossenen Rahmenverträgen.