Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall sieht dank zunehmender Rüstungsbudgets in Europa glänzende Geschäftsaussichten für das laufende Jahr. Vorstandsvorsitzender Armin Papperger betonte, dass eine neue Ära der Aufrüstung in Europa das Unternehmen vor Herausforderungen stellt, jedoch ebenso einzigartige Wachstumsperspektiven eröffnet. Während für 2025 eine geringere Umsatzsteigerung als im Vorjahr prognostiziert wird, hat die Rheinmetall-Aktie dennoch aufgrund der langfristigen Perspektiven ein neues Rekordhoch erzielt.
Rheinmetall plant, den Umsatz im Jahr 2023 um 25 bis 30 Prozent auf etwa 12,2 bis 12,7 Milliarden Euro zu steigern. Diese Prognose umfasst noch nicht die Entwicklungen der jüngsten Wochen sowie das von Union und SPD entworfene, milliardenschwere Finanzpaket, das der Aufrüstung der Europäischen Union dient. Das Unternehmen erwägt daher, seine Jahresprognose im Laufe des Jahres gegebenenfalls anzupassen.
Besonders beeindruckend für Anleger war die Aussicht, dass Rheinmetall sich möglicherweise 20 bis 25 Prozent der Rüstungsausgaben der europäischen NATO-Staaten in den nächsten fünf Jahren sichern könnte. Der Aktienkurs erreichte infolgedessen einen Höchststand von 1.279,50 Euro. Am Nachmittag des Berichts war der Kurs noch immer bei rund 1.240 Euro, was einem Zuwachs von etwa siebeneinhalb Prozent entspricht. Auch die Aktien von Hensoldt und Renk zeigten deutliche Kursgewinne.
Analysten sehen in den vorgelegten Zahlen und dem Ausblick Potenzial für Umsatzerweiterungen bis 2030. Rheinmetalls Umsatz stieg im vergangenen Jahr um 36 Prozent auf 9,75 Milliarden Euro, jedoch verfehlte die endgültige Marke von 10 Milliarden Euro aufgrund von kundenseitigen Verzögerungen nur knapp die Erwartungen. Die operative Marge übertraf die Erwartungen deutlich und stieg von 12,8 auf 15,2 Prozent. Für 2023 ist eine weitere Steigerung auf 15,5 Prozent geplant.
Die Nachfrage nach Produkten von Rheinmetall ist weiterhin stark, was sich im Anstieg der Nomination von 19,9 Milliarden auf 26,8 Milliarden Euro im letzten Jahr zeigt. Der Auftragsbestand erreichte Ende 2024 einen Rekordwert von knapp 55 Milliarden Euro.
Die Dividende für 2024 wurde auf 8,10 Euro je Aktie erhöht, was über den Erwartungen der Analysten lag. Seit der Aufnahme von Rheinmetall in den Dax im März 2023 hat das Unternehmen eine beeindruckende Wertentwicklung gezeigt. Seit Februar 2022 hat sich die Marktkapitalisierung auf über 50 Milliarden Euro gesteigert.
Zusätzlich plant Rheinmetall, die Anzahl der Mitarbeiter kräftig zu erhöhen. Derzeit beschäftigt der Konzern 27.244 Personen, will aber in zwei Jahren inklusive Leiharbeiter auf rund 40.000 Beschäftigte wachsen. Die Umstrukturierung betrifft auch die Autozuliefer-Sparte, die verstärkt im Militärbereich integriert werden soll.