02. Januar, 2025

Unternehmen

Rheinmetall auf Kurs: Verdoppelung der Gewinne bis 2027 im Visier

Der Rüstungskonzern Rheinmetall plant eine massive Gewinnsteigerung bis 2027. Vorstandschef Armin Papperger sieht den Ukraine-Krieg und geopolitische Spannungen als treibende Kräfte – und setzt auf europäische Rüstungsfonds.

Rheinmetall auf Kurs: Verdoppelung der Gewinne bis 2027 im Visier
Der geplante europäische Rüstungsfonds könnte Rheinmetall enormen Auftrieb geben. CEO Papperger sieht darin eine große Chance, die Zusammenarbeit der EU-Staaten zu stärken und den Umsatz weiter zu steigern.

Ein Milliardenplan für Europas Sicherheit

Rheinmetall-Chef Armin Papperger hat große Ziele: Bis 2027 will der Düsseldorfer Rüstungskonzern seinen Gewinn verdoppeln. „Wenn wir den Umsatz bis 2027 auf 20 Milliarden Euro steigern können, ist auch eine Verdoppelung des Ergebnisses machbar“, erklärte Papperger in einem Interview mit der Börsen-Zeitung.

Die treibenden Kräfte dahinter? Der anhaltende Krieg in der Ukraine und wachsende geopolitische Spannungen.

Quelle: Eulerpool

Rheinmetall ist einer der führenden europäischen Rüstungskonzerne und profitiert von der steigenden Nachfrage nach Verteidigungstechnologie. Papperger sieht zusätzliches Potenzial in einem möglichen europäischen Rüstungsfonds, der mit einem Budget von 500 Milliarden Euro ausgestattet werden könnte.

„Ich befürworte einen solchen Fonds, auch weil wir mehr Gemeinsamkeit der europäischen Staaten brauchen“, betonte der CEO.

Wachstum durch europäische Zusammenarbeit

Die Hoffnung auf einen EU-Rüstungsfonds ist für Papperger mehr als eine politische Vision. Er sieht darin eine enorme Chance, die europäische Verteidigungsindustrie voranzutreiben – und damit auch Rheinmetalls Marktposition zu stärken. „Ein solcher Fonds würde erhebliches Potenzial eröffnen“, erklärte er.

Quelle: Eulerpool

Ein erster Schritt in diese Richtung sei das Joint Venture mit dem italienischen Konzern Leonardo. Dieses Projekt soll Rheinmetall eine stärkere Position bei Landsystemen wie Panzern verschaffen. Papperger rechnet allein hier in den nächsten zehn Jahren mit einem Auftragseingang von 50 Milliarden Euro.

Doch nicht alle internationalen Kooperationen verlaufen reibungslos. Beim deutsch-französischen Projekt „Main Ground Combat System“ (MGCS), das einen neuen Kampfpanzer entwickeln soll, hakt es. „Ehrlich gesagt sind wir relativ langsam. In den letzten fünf Jahren ist wenig passiert“, räumte Papperger ein.

Geopolitik als Wachstumsmotor

Die derzeitige geopolitische Lage spielt Rheinmetall in die Karten. Der Ukraine-Krieg hat viele europäische Staaten dazu veranlasst, ihre Verteidigungsausgaben drastisch zu erhöhen. Gleichzeitig wachsen die Spannungen mit Russland und China, was die Nachfrage nach modernen Rüstungsgütern weiter befeuert.

Rheinmetall strebt einen Umsatz von 20 Milliarden Euro an – ein Ziel, das laut Papperger auch eine Verdoppelung der Gewinne ermöglichen soll. Geopolitische Spannungen bleiben dabei der entscheidende Treiber.

Für Rheinmetall bedeutet das ein stetig wachsendes Auftragsbuch. Der Konzern liefert nicht nur gepanzerte Fahrzeuge, sondern auch Munition, Hightech-Sensoren und Cybersecurity-Lösungen. Besonders die Nachfrage nach fortschrittlichen Panzern und Munition hat in den letzten Jahren deutlich angezogen.

Herausforderungen für die Zukunft

Trotz der positiven Aussichten bleibt die Branche nicht ohne Risiken. Die Verzögerungen beim MGCS-Projekt zeigen, wie schwerfällig internationale Rüstungsprojekte sein können. Auch Abhängigkeiten von politischen Entscheidungen, wie etwa der Finanzierung des EU-Rüstungsfonds, könnten Rheinmetalls Wachstumspotenzial beeinträchtigen.

Zudem steht die Branche unter wachsender Beobachtung durch die Öffentlichkeit. Kritiker monieren, dass das Geschäft mit der Rüstung in ethischen Konflikt mit den globalen Friedensbestrebungen gerät. Für Rheinmetall bleibt es entscheidend, Transparenz zu zeigen und die strategische Notwendigkeit seiner Produkte zu unterstreichen.