In einem bemerkenswerten Schritt hat der Rat der Rugby Football Union (RFU) eine sofortige Überprüfung der erheblichen Bonuszahlungen an CEO Bill Sweeney und andere Führungskräfte eingeleitet. Diese Maßnahme folgt auf weithin geäußerte Bedenken über den Imageschaden, den der Sport dadurch erlitten hat.
Berichten zufolge erhielt Sweeney im letzten Geschäftsjahr insgesamt 1,1 Millionen Pfund, obwohl die RFU einen Rekord-Betriebsverlust von 37,9 Millionen Pfund verzeichnete und über 40 Mitarbeiter entlassen musste. Insbesondere wurden ihm 358.000 Pfund als Bonus gezahlt, während fünf weitere Führungskräfte im Rahmen eines langfristigen Anreizplans (LTIP), der nach Gehaltskürzungen während der COVID-Pandemie vereinbart wurde, eine Million Pfund untereinander aufteilten.
Der Rat, der auf die Kritik ehemaliger RFU-Führungspersönlichkeiten und aus der Basis reagierte, kündigte eine unabhängige Untersuchung der Umstände an, die zur Einführung und Umsetzung des LTIP führten. "Der Rat erkennt den entstandenen Imageschaden an und ist bestrebt, das Vertrauen der Mitgliedsvereine wiederherzustellen", hieß es in einer Erklärung.
Die unabhängige Untersuchung soll sicherstellen, dass die RFU künftig transparenter agiert. Der RFU-Präsident Rob Udwin betonte die Verantwortlichkeit des Rates: "Einer der klaren Verantwortlichkeiten des Rates ist es, das Board zur Rechenschaft zu ziehen. Die Sitzung und ihre Ergebnisse sind ein eindeutiges Beispiel für diesen Prozess."
Der Druck auf Sweeney und RFU-Vorsitzenden Tom Ilube nimmt weiter zu, nachdem fast 200 Mitgliedsvereine eine außerordentliche Generalversammlung gefordert haben, die im Februar stattfinden soll. Britische Medien berichten, dass den beiden ein Misstrauensvotum bevorsteht. Die Rufe nach einer erneuten Prüfund des Führungsgremiums werden immer lauter.