Das Münchner Ifo-Institut liefert ernüchternde Nachrichten für den deutschen Arbeitsmarkt. Aufgrund der anhaltenden Wirtschaftskrise zeigt das monatliche Beschäftigungsbarometer erneut einen Rückgang und notiert nun bei 92,4 Punkten, nachdem es im November noch bei 93,3 Punkten lag. Klaus Wohlrabe, der Leiter der Ifo-Umfragen, stellt fest, dass immer weniger Unternehmen neue Mitarbeiter einstellen, während gleichzeitig die Zahl der Betriebe steigt, die Stellen abbauen möchten. Vor allem die Industrie und der Handel planen Einschnitte im Personalbereich. Im Vergleich zum ersten Corona-Jahr 2020, als der Index ähnlich schwach lag, verläuft der Abwärtstrend diesmal nicht abrupt, sondern scheint sich allmählich verstetigt zu haben. Diese düstere Entwicklung wird durch eine Umfrage unter 9.500 Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Handel, Bauwirtschaft und Dienstleistungen bestätigt. Hierbei ergibt sich in jedem Sektor ein negativer Saldo bei den Beschäftigungsplänen – niemand plant aktuell einen positiven Personalausbau. Besonders die Industrie verschlechterte sich im Dezember weiter signifikant, von minus 19,8 auf minus 22,8 Punkte. Der Handel folgte mit einem leichten Rückgang von minus 16,4 auf minus 16,6 Punkte. Weitaus geringere, aber ebenfalls negative Werte weisen die Dienstleister und Bauunternehmen auf, mit minus 2,4 bzw. minus 1,6 Punkten. Trotz der stagnierenden Auftragslage im Baugewerbe ist hier nach Ansicht des Ifo-Instituts keine größere Entlassungswelle zu befürchten. Bereits zu Wochenbeginn wurde der Wirtschaft weiter Pessimismus bescheinigt, als das Ifo-Institut das Geschäftsklima für Dezember vorstellte und die wachsende Unsicherheit in der deutschen Wirtschaft dokumentierte.