22. November, 2024

Wirtschaft

Rezession droht: Deutsche Wirtschaft taumelt

Rezession droht: Deutsche Wirtschaft taumelt

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer heiklen Lage, denn ein erneuter Rückgang scheint im Winter unausweichlich. Nachdem das Statistische Bundesamt für das dritte Quartal ein Wachstum von lediglich 0,1 Prozent ermittelte, zeichnet sich ein düsteres Bild. Die Erwartungen der Ökonomen sind gesunken, und die Wirtschaft wuchs kaum im Vergleich zum Vorquartal - ein klares Zeichen für anhaltende Schwäche.

Die Sommermonate boten nur eine kurze Verschnaufpause, unterstützt durch ausgabefreudigere Verbraucher, die dank der sinkenden Inflation und steigender Löhne mehr Geld ausgaben. Besonders der Konsum von Verbrauchsgütern wie Lebensmitteln und Getränken nahm zu. Doch auch rückläufige Exporte und geringere Investitionen in Ausrüstungen zeugen von zunehmenden Problemen.

Die deutsche Industrie kämpft mit vielfältigen Herausforderungen. Die Unsicherheiten gehen weit über die schwache Inlandsnachfrage hinaus. China als ehemaliger Wachstumsgarant schwächelt, die Energiepreise bleiben hoch, und die Bürokratie fordert ihren Tribut. Sektoren wie die Chemie und der Automobilbau befinden sich in der Krise, und auch der Wohnungsbau zeigt deutliche Schwächen. Symbolisch hierfür steht Bosch, das den Abbau von 3.800 Stellen plant.

Zudem sorgt der Wahlsieg von Donald Trump in den USA für zusätzliche Unsicherheiten. Trumps Ankündigung, die Zölle auf europäische Importe drastisch zu erhöhen, könnte die exportorientierte deutsche Wirtschaft massiv belasten. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel warnt, dass Deutschland im Falle einer Umsetzung dieser Pläne ein ganzes Prozent der Wirtschaftsleistung verlieren könnte.

In dieser unsicheren Lage setzen viele Hoffnung auf Reformen der neuen Regierung. Die ING-Ökonomen betonen die Bedeutung einer robusten Strategie, um inmitten potenzieller Handelskonflikte und einer strikteren US-Industriepolitik die heimische Wirtschaft zu stärken. Die kommenden Jahre bleiben wirtschaftlich herausfordernd: Während die Bundesregierung für 2024 ein weiteres Schrumpfen des BIP erwartet, rechnen die "Wirtschaftsweisen" nur mit einem geringen Wachstum.