21. Dezember, 2024

Märkte

Rezession am Immobilienmarkt: Stagnation trotz sinkender Hypothekenzinsen

Rezession am Immobilienmarkt: Stagnation trotz sinkender Hypothekenzinsen

Die Dynamik am US-Immobilienmarkt lässt zu wünschen übrig – so lautet das Urteil der aktuellen Redfin-Analyse. Lediglich 25 von 1.000 Häusern fanden in den ersten acht Monaten des Jahres 2024 neue Besitzer. Diese Zahl markiert einen Rückgang von 37,5 % verglichen mit den Höchstwerten während der Pandemie und 31 % weniger als im Jahr 2019. In den Jahren von 2012 bis 2024 ähnelte die Transaktionsrate der des frühen bis mittleren Jahrzehnts der 1990er Jahre. Allerdings stehen heute mehr Häuser und Menschen zur Verfügung. Dieser stockende Absatz ist vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen: hohe Hypothekenzinsen und angespannte Preisniveaus. Obwohl die Zinsen bereits um mehr als einen Prozentpunkt gesunken sind, bleibt die Nachfrage verhalten. Ein Großteil der Hausbesitzer besitzt Verträge mit günstigen Zinssätzen unter 5 %, was viele vom Verkauf abhält. Dies führt zu einem spürbaren Angebotsdefizit auf dem Markt, das die durchschnittlichen Hauspreise auf stolze 416.700 Dollar ansteigen lässt. Neue Immobilienangebote sind rar gesät und erreichen das niedrigste Niveau seit 2012, was ein weiteres Hindernis für Käufer darstellt. Der Versuch, durch niedrige Zinssätze neue Impulse zu setzen, ist gescheitert, da die Nachfrage angesichts der unattraktiven Bestandsimmobilien lahmt. Das Augenmerk potenzieller Käufer richtet sich vermehrt auf Neubauten und neu renovierte Häuser. Dennoch ist zumindest im Segment der Neubauten eine Zunahme der Verkäufe zu verzeichnen – ein Plus von fast 10 % binnen eines Jahres. Ein Blick auf regionale Unterschiede zeigt, dass in einigen Märkten lebhafter gehandelt wird. In Phoenix beispielsweise fanden 38 von 1.000 Häusern neue Besitzer, während in Newark trotz eines Preisanstiegs von fast 19 % 37 von 1.000 Häusern verkauft wurden. Im Gegensatz dazu führt Kalifornien mit sieben der zehn Märkte mit niedrigster Umschlagrate, angeführt von Los Angeles, wo die hohen Grundstückspreise potenzielle Käufer abschrecken. Analysten erwarten, dass die Hypothekenzinsen in absehbarer Zeit nicht unter 5,7 % fallen werden, was die Hoffnung auf einen raschen Aufschwung weiter dämpft. Nachhaltige Wachstumsimpulse werden gegenwärtig durch fehlende attraktive Zinsbedingungen untergraben, um Hausbesitzer zu einem Wechsel zu motivieren.