Der Handelsriese Rewe plant eine großangelegte Expansion seiner Tierfachmarkt-Kette ZooRoyal und strebt an, ab 2026 rund 75 neue Geschäfte in Deutschland zu eröffnen. Der Expansionsdrang des Unternehmens wird von der Einschätzung getragen, dass der Heimtiermarkt kontinuierlich wächst, während Haustiere in deutschen Haushalten zunehmend als Familienmitglieder wahrgenommen werden. Alle künftigen Märkte sollen von unabhängigen Rewe-Händlern betrieben werden, teilte ein Unternehmenssprecher mit.
Die Unternehmensstrategie von Rewe, mit ZooRoyal auf physische Märkte zu setzen, fußt auf bisherigen Erfolgen des einstigen reinen Online-Shops. Seit der Eröffnung des ersten stationären Geschäfts im Jahr 2022 verfügt ZooRoyal mittlerweile über vier Läden in Hamburg und Umgebung. Diese bieten mit über 15.000 Artikeln ein umfassendes Sortiment und ergänzen ihr Angebot durch Serviceleistungen wie Hundewaschstationen und Tierarztbesuche.
Ein Bericht des IFH Köln unterstreicht, dass die Pandemie einen deutlichen Anstieg der Haustiere in deutschen Haushalten mit sich brachte, was dem Heimtiermarkt im Jahr 2023 zu einem Umsatzrekord von über sieben Milliarden Euro verhalf – rund 9,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Namhafte Akteure auf dem Markt umfassen Fressnapf, Futterhaus und den Onlinehändler Zooplus. Rewe betrachtet den Tierbedarfshandel als vielversprechendes Wachstumssegment, da er im Vergleich zum Lebensmittelhandel mit attraktiven Margen punktet.
Die Beliebtheit von Haustieren ist ungebrochen: Laut Industrieverband Heimtierbedarf zählten 2023 über 34 Millionen Heimtiere zu deutschen Haushalten, davon allein 15,7 Millionen Katzen und 10,5 Millionen Hunde. Der Trend weist weiter nach oben und bietet erhebliches Potenzial für Anbieter im zunehmend dynamischen Heimtiersegment. Rewe scheint bereit zu sein, dieses Potenzial mit ZooRoyal anzuzapfen.