Real Madrid, 15-facher europäischer Fußballmeister, plant eine Umstrukturierung, die es den Vereinsmitgliedern ermöglichen soll, wahre Eigentümer des Clubs zu werden. Im Zuge dieser Neuerung könnten auch externe Investoren ins Spiel kommen. Der Vorsitzende Florentino Pérez erläuterte bei der Generalversammlung des Clubs diesen ambitionierten Vorschlag. „Unsere 100.000 Mitglieder können einen Anteil an einem Vermögenswert erhalten, der meines Erachtens mehr als 10 Milliarden Euro wert ist“, erklärte Pérez. Die endgültige Entscheidung liegt jedoch bei einer Abstimmung der Mitglieder. Real Madrid wurde als gemeinnütziger Verein von zahlreichen zahlenden Fans gegründet, was bisher externe Investitionen verhinderte. Diese fanbasierte Struktur ist in der europäischen Fußballwelt, insbesondere im Vergleich zu Real Madrids Rivale Barcelona, einzigartig. Pérez, dessen Einfluss als Präsident seit 2009 die Position des Clubs gestärkt hat, steht für seine unkonventionellen Ansätze bekannt. Ein prominentes Beispiel dafür ist sein Engagement für eine europäische Superliga, die 2021 im Protest der Fans scheiterte. Pérez verteidigt weiterhin die Idee, da sie zur Verbesserung der Einnahmestruktur im europäischen Fußball beitragen könnte. In der spanischen Liga gibt es noch drei weitere clubs, die fanbasiert geführt werden: Barcelona, Athletic Club de Bilbao und Osasuna. Diese Clubs widerstanden 2021 einem Angebot zur Veräußerung von Übertragungsrechten an CVC Partners. Derweil sind private Investoren, Unternehmen oder Staatsfonds die vorherrschenden Eigentümer in Europas Spitzenligen, wobei in Deutschland häufig Mischmodelle zu finden sind. Im Gegensatz zu Clubinvestoren, die aus eigener Tasche finanzieren können, wird Pérez von den Mitgliedern gewählt und Real Madrid muss seine Ausgaben aus selbsterwirtschafteten Mitteln decken.