24. November, 2024

Pharma

Revolutionäre Änderung medizinischer Leitlinien: GLP-1 Medikamente müssen vor Operationen nicht mehr abgesetzt werden

Revolutionäre Änderung medizinischer Leitlinien: GLP-1 Medikamente müssen vor Operationen nicht mehr abgesetzt werden

In einer wesentlichen Kehrtwende der medizinischen Richtlinien empfehlen Fachgesellschaften nun, dass Patienten ihre GLP-1 Diabetes- und Gewichtsverlustmedikamente vor chirurgischen Eingriffen nicht mehr absetzen müssen. Diese revolutionäre Entscheidung wird durch eine aktuelle Studie untermauert, die auf einem Treffen von Gastroenterologen vorgestellt wurde. Die Ergebnisse der Untersuchung, die 35 Studien mit über 714.000 Patienten umfasst, zeigen, dass das Risiko einer Aspiration bei Patienten, die GLP-1 Medikamente weiterhin einnahmen, nicht erhöht ist. Zuvor hatten Chirurgen eine Medikamentenpause verlangt, da die Medikamente, zu denen auch Novo Nordisks Ozempic und Wegovy sowie Eli Lillys Zepbound und Mounjaro zählen, die Magenentleerung verzögern. Obwohl Verfahren bei Patienten, die die Medikamente nicht pausiert hatten, häufiger vorzeitig abgebrochen werden mussten, waren retained gastric contents bei jenen Patienten, die einen 24-Stunden flüssigen Diätplan befolgten, kein Problem. Diese Erkenntnisse legen nahe, dass ein solcher Diätplan vor einer GI-Endoskopie vorteilhaft sein könnte. Parallel dazu berichteten Forscher von einer Zunahme von Barrett-Ösophagus bei jüngeren Patienten. Das prämaligne Zustand des Ösophagus tritt verstärkt vor dem 50. Lebensjahr auf, was für frühere Screenings sprechen könnte. Zusätzlich zeigten Ergebnisse, dass in den USA die medikamentöse Behandlung von Alkoholstörungen, insbesondere bei Patienten mit alkoholischer Lebererkrankung, unterdurchschnittlich genutzt wird. Nur ein kleiner Prozentsatz der betroffenen Patienten erhielt entsprechende Medikation, obwohl pharmakologische Therapie ein wichtiges Instrument zur Suchtbehandlung ist. Diese Entwicklungen verdeutlichen die sich wandelnde Landschaft in der medizinischen Praxis und könnten langfristige Auswirkungen auf die Patientenbehandlung haben.