Die wissenschaftliche Forschung könnte vor einem Umbruch stehen, da Google DeepMind und BioNTech gemeinsam daran arbeiten, spezialisierte KI-Lab-Assistenten zu entwickeln. Diese sollen Forschern dabei helfen, wissenschaftliche Experimente zu planen und deren Ergebnisse besser vorherzusagen. Unternehmen weltweit suchen nach Anwendungen für energie- und datenintensive KI-Modelle, um so innovative Durchbrüche zu erzielen.
Unter der Leitung von Sir Demis Hassabis zielt Google darauf ab, ein spezialisiertes KI-Modell zu entwickeln, das als virtueller Forschungsassistent dient. Dieser soll Wissenschaftlern die interdisziplinäre Zusammenarbeit erleichtern und unerwartete Verbindungen herstellen. Hassabis betonte bei einem Nobel Foundation-Event, dass die Biologie dank KI-Software eine Revolution erfährt.
Ein solches „Large Language Model“ könnte demnach Experimente vorschlagen und designen sowie die Erfolgsaussichten probabilistisch bewerten. Auch BioNTech und dessen Londoner Tochtergesellschaft InstaDeep präsentieren mit ihrem KI-Assistenten Laila eine bahnbrechende Innovation. Diese auf Metas open-source Llama 3.1 Modell aufbauende Technologie bewältigte routinemäßige Aufgaben in der experimentellen Biologie, wie DNA-Analyse oder Visualisierung von Versuchsergebnissen, während einer Live-Demonstration beeindruckend.
Laila konnte in einer weiteren Demonstration sogar mit Laborgeräten interagieren und eine mechanische Fehlfunktion erkennen. Karim Beguir, CEO von InstaDeep, betonte dabei die Rolle solcher KI-Tools als Produktivitätsbeschleuniger, nicht als vollständiger Ersatz menschlicher Arbeitskraft. Diese Technologie beschleunige die Arbeit und helfe, den Fokus auf wesentliche Bereiche zu lenken.
Neben dem Einsatz in der experimentellen Biologie könnte KI auch helfen, neue Ansätze zur Krebsbekämpfung zu identifizieren. InstaDeep präsentierte Modelle, die BioNTech bei der Zielentdeckung unterstützen könnten. Seit der Übernahme von InstaDeep für bis zu 500 Millionen Pfund im Jahr 2023 arbeitet BioNTech daran, KI tief in die pharmazeutische Forschung zu integrieren.
Die KI-Innovation im wissenschaftlichen Bereich stellt keine isolierte Entwicklung dar. Unternehmen wie Google und Microsoft sind bestrebt, Large Language Models (LLMs) zu adaptieren und so wissenschaftliche Durchbrüche zu erleichtern. Microsofts AI4Science Forschungsgruppe betont, dass diese Modelle als effektive „Reasoning Engines“ fungieren können, was für die Wissenschaft besonders bedeutsam ist.
Hassabis hat seine Arbeit an AlphaFold, einem AI-System, das die Form nahezu aller bekannten Proteine vorhersagen kann, in Isomorphic Labs ausgelagert. Diese Gruppe hat bereits Partnerschaften mit Eli Lilly und Novartis im Wert von bis zu 3 Milliarden Dollar geschlossen.
Die Investition in KI-Modellen zeigt das Potenzial, ganze Branchen von der Gesundheitsversorgung bis zur Energie- und Bildungssektor zu revolutionieren, was DeepMind, BioNTech und weitere Unternehmen mit ihren fortschrittlichen Anwendungen nachhaltig unterstreichen.