Revolution in der Lungenkrebs-Therapie: Johnson & Johnson übertrifft AstraZeneca

Johnson & Johnson hat bekanntgegeben, dass ihre Kombinationstherapie bei Lungenkrebs in einer direkten Vergleichsstudie den Blockbuster Tagrisso von AstraZeneca übertroffen hat. Diese Erkenntnis könnte einen Paradigmenwechsel in der Behandlung einer der tödlichsten Tumorarten einläuten. Patienten, die mit Johnson & Johnsons Behandlung therapiert wurden, hatten eine signifikant längere Überlebenszeit als jene, die Tagrisso erhielten. Die Kombinationstherapie könnte laut J&J das mittlere Gesamtüberleben der Patienten um mindestens ein Jahr im Vergleich zu AstraZenecas derzeitiger Standardtherapie verlängern. Diese erfreulichen Nachrichten sorgten dafür, dass die Aktien von Johnson & Johnson bis zum Mittag in New York um 2 % zulegten, während sich AstraZenecas Aktien kaum veränderten. Die detaillierten Ergebnisse der Studie, an der über 1.000 Personen mit einer häufigen Form von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs teilnahmen, sollen später im Jahr auf einer medizinischen Tagung vorgestellt werden. Sollte sich der positive Trend bestätigen, wäre es das erste Mal, dass eine Behandlung das marktführende Medikament von AstraZeneca in Bezug auf die Überlebensrate übertrifft. Diese Entwicklungen könnten den Markt für zielgerichtete Lungenkrebstherapien umwälzen, in dem Tagrisso, das 2015 erstmals zugelassen wurde, bisher dominierte und jährlich mehr als 6 Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaftet. Johnson & Johnsons Therapie, die die intravenöse Verabreichung von Rybrevant mit einer Pille namens Lazcluze kombiniert, erhielt im letzten Jahr die US-amerikanische FDA-Zulassung, nachdem nachgewiesen wurde, dass sie die Fortschreitung des Krebses stärker verzögerte als Tagrisso allein. Beide Behandlungen sind für Patienten mit Mutationen in einem Gen namens EGFR gedacht, das das Tumorwachstum antreibt und eine der häufigsten Ursachen für Lungenkrebs ist.