Ein neues Ampel-Rating-System für betriebliche Altersvorsorgepläne könnte zu mehr Transparenz und letztlich zu besseren Renditen für Sparer führen, wie Regierung und Regulierungsbehörden bekanntgaben. Ziel der Initiative ist es, die Zahl der Sparer in leistungsschwachen Rentenplänen zu reduzieren. Dazu sollen die Pläne öffentlich mit den Farben Rot, Gelb oder Grün bewertet werden.
Der Wettbewerb zwischen den Anbietern soll so angekurbelt werden und langfristig zu einer Angleichung der leistungsschwachen Pläne an den Marktdurchschnitt führen. Die Financial Conduct Authority (FCA), das Department for Work and Pensions (DWP) und die Pensions Regulator (TPR) arbeiten derzeit an einem gemeinsamen Bewertungsrahmen für beitragsorientierte betriebliche Altersvorsorgepläne.
Diese sollen transparent darstellen, wie gut ein Plan abschneidet – nicht nur in Bezug auf Kosten und Gebühren, sondern auch hinsichtlich der Investment-Performance und Servicequalität. Leistungsschwache Pläne werden zur Verbesserung verpflichtet oder die Sparer werden in bessere Pläne transferiert, um so ohne eigenes Zutun eine bessere Altersvorsorge zu erhalten.
Sarah Pritchard, Geschäftsführerin des Bereichs Märkte und Internationales der FCA, unterstrich: 'Sechzehn Millionen Menschen sparen für ihre Rente in beitragsorientierten Rentenplänen. Wir arbeiten mit der Regierung und der Pensions Regulator zusammen, um ihnen bessere Renditen zu ermöglichen.'
Auch Emma Reynolds, Ministerin für Renten, betonte: 'Im vergangenen Jahr wurden über 130 Milliarden Pfund in betriebliche Rentenpläne eingezahlt – Geld, das hart arbeiten muss, um den zukünftigen Rentnern ein besseres Einkommen im Ruhestand zu sichern. Unser Rentengesetz und die Rentenüberprüfung werden die Altersvorsorge fit für die Zukunft machen.'
Nausicaa Delfas, Geschäftsführerin der Pensions Regulator, fügte hinzu: 'Wir wollen, dass jeder Rentensparer ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis erhält. Das bedeutet gute Anlagerenditen und qualitativ hochwertige Dienstleistungen zu einem wettbewerbsfähigen Preis.' Die FCA sucht bis zum 17. Oktober nach Feedback zu dem neuen Rahmenwerk.
Der vorgeschlagene Bewertungsrahmen soll im Einklang mit den bestehenden Verbraucherschutz-Vorschriften der Finanzunternehmen entwickelt werden. Pläne, die vom TPR reguliert werden, sollen ebenfalls einbezogen werden. Die Regierung hat angekündigt, entsprechende Gesetze zu erlassen. Weitere Entwicklungen sind Pensions-Dashboards, die es den Menschen ermöglichen sollen, alle ihre Rentenkonten an einem Ort online einzusehen.
Branchenexperten wie Laura Myers von Lane Clark & Peacock und Patrick Heath-Lay von People's Partnership begrüßen die Reformen, fordern aber eine gleichwertige Berücksichtigung von kleinen und mittleren sowie nicht-arbeitsplatzgebundenen Rentenplänen. Becky O'Connor von PensionBee und Yvonne Braun von der Association of British Insurers (ABI) sehen in der Kulturänderung hin zu einer wertorientierten Betrachtung der Rentensysteme eine Chance für bessere Anlageergebnisse und eine größere Investition in illiquide Vermögenswerte.