07. September, 2024

Technologie

Revolution im Hausbau: Bundesarbeitsminister Heil sieht großes Potenzial in 3D-Druck-Technologie

Revolution im Hausbau: Bundesarbeitsminister Heil sieht großes Potenzial in 3D-Druck-Technologie

Häuslebauer in Deutschland könnten bald von einem technischen Fortschritt profitieren, der den Wohnungsmarkt revolutionieren könnte. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), im Rahmen einer USA-Reise in Austin (Texas) unterwegs, hat die Möglichkeit hervorgehoben, Häuser in Schnellbauweise mithilfe von 3D-Druckern zu errichten. Angesichts der aktuellen Baukrise in Deutschland sei dies "genau das, was wir brauchen", so Heil und betonte, wie wichtig serielle Bauweisen zur schnellen Bewältigung der Wohnungsmarktdefizite seien.

In Austin hatte Heil die Gelegenheit, eine neu entstehende Siedlung von in Serie gebauten Bungalows zu besichtigen. Die Schnellbauweise beeindruckte ihn besonders: "Es ist schon faszinierend, wie schnell hier ein Rohbau entsteht – in ein bis zwei Wochen", berichtete der Projektleiter Caleb Mann. Die Gesamtkosten für einen schlüsselfertigen Bungalow belaufen sich auf rund 500.000 Dollar, wie in Immobilienanzeigen nachzulesen ist.

Heil zeigte sich von den neuen Wohnkonzepten angetan und erklärte, dass er sich durchaus vorstellen könnte, selbst in einem 3D-gedruckten Haus zu leben. Die vorgestellten Häuser bestachen durch ein gutes Raumklima und hohe Energieeffizienz, was sie laut ihm äußerst lebenswert mache.

Die innovative Bauweise verspricht nicht nur Vorteile für zukünftige Bewohner, sondern auch für die Bauarbeiter. Die schwersten Arbeiten am Rohbau könnten durch Maschinen übernommen werden, was Beschäftigten auf dem Bau neue Möglichkeiten eröffnen würde. "Die Bauarbeiter in Deutschland arbeiten bei Wind und Wetter und sind dabei Gefahren ausgesetzt", bemerkte Heil. Durch die Automatisierung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz könnten sich die Arbeiter fortentwickeln, während für den Innenausbau weiterhin menschliche Arbeitskraft erforderlich bleibt.

Angesichts der angespannten Lage auf dem deutschen Wohnungsmarkt und der geringen Neubauzahlen sieht Heil ernsthaften Handlungsbedarf. Die hohen Baukosten und der Fachkräftemangel haben dazu geführt, dass die Bundesregierung ihr Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr nicht erreicht hat. Letztes Jahr wurden lediglich rund 295.000 neue Wohnungen gebaut. Bauministerin Klara Geywitz (SPD) hatte dennoch ihre Zuversicht für mehr Neubauten bekräftigt, obwohl sie zugab, dass dies angesichts der wirtschaftlichen Lage eine Herausforderung darstellt.

Ein deutliches Wachstum auf bis zu 400.000 neue Wohnungen pro Jahr könne nur durch erhebliche Produktivitätssteigerungen erreicht werden, so Geywitz im Juni beim Tag der Immobilienwirtschaft. Mit Blick auf die Potenziale der 3D-Druck-Technologie könnte dies ein machbares Ziel sein.