Ein Koblenzer IT-Spezialist, die Compugroup Medical Group (CGM), steht im Zentrum dieser Entwicklung und profitiert besonders von den Plänen des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach. Wir werfen einen Blick auf die Hintergründe und die ambitionierten Pläne für die Zukunft.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach führt vor, wie einfach es ist: Gesundheitskarte auslesen oder die App öffnen – und schon ist das Rezept elektronisch. Ab dem 1. Januar wird dieses Szenario Realität, und das rosafarbene Papierrezept gehört der Vergangenheit an.
Michael Rauch, CEO der Compugroup Medical Group (CGM), sieht sich als Unterstützer dieser Aufholjagd. Das Unternehmen liefert nicht nur die Hard- und Software für das E-Rezept, sondern steht auch bereit für weitere Schritte der Digitalisierungsoffensive, wie die elektronische Patientenakte und die Förderung von Kliniken durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz.
CGM: Der Schlüsselspieler in der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens
CGM, unter der Leitung von Rauch, ist zentraler Akteur in der Digitalisierung der deutschen Gesundheitslandschaft. Mit einem beeindruckenden Marktanteil von rund 30 Prozent bei Praxissoftware und einer weltweiten Belieferung von 1,6 Millionen Ärzten, Zahnärzten, Apothekern, Laboren und Kliniken, nimmt CGM eine dominante Position ein.
Analystin Adriana Allocato von der International Data Corporation betont, dass CGM aufgrund seiner langjährigen Erfahrung die Bedürfnisse des Marktes genau kennt und somit besonders von der Digitalisierung profitiert.
Erfolgreich und Innovativ: CGM im Aufwind
Mit einem Jahresumsatz von 1,1 Milliarden Euro und einem Betriebsgewinn von 126 Millionen Euro im vergangenen Jahr ist CGM auf Erfolgskurs. Seit 2016 hat sich der Umsatz verdoppelt, der Gewinn stieg im gleichen Zeitraum um fast 60 Prozent.
Rauch, der seit 2016 die Geschicke von CGM lenkt, setzt auf Innovation und investiert in KI-Algorithmen und Sprachmodelle. Die im Jahr 2022 erfolgte Übernahme des Datendienstleisters Insight Health unterstreicht das Bestreben von CGM, auf dem Gebiet der digitalen Gesundheitslösungen zu expandieren.
KI im Gesundheitswesen: Mehr als nur Zukunftsmusik
Eine Studie mit über 20.000 Hautkrebspatienten zeigt, dass die KI in 99,5 Prozent der Fälle Melanome erkannte, während die Trefferquote der Ärzte deutlich darunter lag. CGM plant, weiter in KI-Algorithmen und Sprachmodelle zu investieren, um die moderne Medizin noch effizienter zu gestalten.
Praxisbeispiele: Therafox und GHG Praxisdienst
Die CGM-Initiative Therafox setzt bereits erfolgreich KI-Algorithmen ein, um Kontraindikationen bei Medikamentenverschreibungen zu berechnen. Der GHG Praxisdienst ermöglicht Ärzten, durch Algorithmen gestützte Diagnosen zu stellen und Therapieoptionen vorzuschlagen. Diese Anwendungen finden bereits in Tausenden von Arztpraxen in Deutschland Anwendung.
Ausblick und Optimismus: CGM als Wegbereiter der digitalen Zukunft
Trotz der noch vorhandenen Skepsis einiger Mediziner gegenüber großen Anbietern wie CGM sieht Rauch optimistisch in die Zukunft. Mit 2600 Entwicklern weltweit und einem breiten Know-how ist CGM gut aufgestellt, um die Digitalisierung im Gesundheitswesen weiter voranzutreiben.
Die steigende Anzahl von E-Rezepten in Deutschland seit Ende August unterstreicht den Erfolg dieses Weges und lässt auf eine vielversprechende digitale Zukunft im deutschen Gesundheitswesen hoffen.