Der Wandel im Geldbeutel hat begonnen: Die Sparkassen setzen einen ehrgeizigen Plan um und rüsten bis Ende 2026 zwölf Millionen Girocards mit den renommierten Zusatzfunktionen von Visa und Mastercard aus.
Eine bahnbrechende Veränderung, die nicht nur das Erscheinungsbild der altbekannten „EC-Karte“ prägt, sondern auch das Zahlungsverhalten der Deutschen nachhaltig beeinflussen wird.
Mastercard sagt „Adieu“ zu Maestro – Sparkassen ziehen nach
Die Sparkassen, Vorreiter im deutschen Privatkundengeschäft, reagieren auf den Schwenk von Mastercard, die ihre Maestro-Funktion einstellen. Bis Sommer 2023 dominierten Girocards mit Maestro-Funktion das Angebot der Sparkassen.
Als Reaktion auf das Ende von Maestro setzen die Sparkassen nun vermehrt auf Mastercard und Visa als Zusatzfunktionen auf den Girocards. Dieser Schritt ermöglicht nicht nur Auslandszahlungen, sondern auch Onlinezahlungen, vergleichbar mit einer Kreditkarte.
Die Sparkassen prognostizieren, dass bis Ende 2024 bereits die Hälfte ihrer Girocards mit diesen innovativen Zusatzfunktionen ausgestattet sein wird.
Die Girocard 2.0 – mehr als nur ein Facelift
Die neue Girocard wird nicht nur äußerlich durch das Logo des roten und gelben Kreises von Mastercard oder Visa geprägt sein. Mit einer 16-stelligen Nummer versehen, eröffnen sich für die Karteninhaber völlig neue Möglichkeiten, insbesondere im Onlinehandel.
Der Wechsel verspricht somit nicht nur eine zeitgemäße Optik, sondern auch ein modernisiertes und erweitertes Nutzungsspektrum.
Bisherige Visa-Funktionen für Auslandszahlungen, wie V-Pay, bleiben erhalten, aber auch hier setzt eine deutliche Umstellung ein. Während 60 Prozent der Sparkassen auf die Girocard mit Mastercard setzen, ergreifen die restlichen 40 Prozent die Chance, Visa als Alternative anzubieten.
Große Privatbanken zögern – Sparkassen gehen voran
Während die Sparkassen konsequent in die Zukunft der Girocards investieren, zeigen sich große Privatbanken zunächst zögerlich.
Die Commerzbank bleibt vorerst bei der Maestro-Funktion und setzt auf eine Übergangsphase bis Dezember 2027. Die Deutsche Bank und die Hypovereinsbank halten sich bedeckt und äußern sich nicht konkret zu zukünftigen Entwicklungen.
Die Dynamik des Zahlungsverkehrs in Deutschland hat einen neuen Dreh gefunden, und die Sparkassen setzen die Segel für einen innovativen Kurs.
Während der Wechsel der Girocards in vollem Gange ist, bleibt abzuwarten, wie die großen Privatbanken auf diesen Wandel reagieren werden. Eines steht jedoch fest: Die Art und Weise, wie die Deutschen zahlen, wird sich in den kommenden Jahren grundlegend verändern.