16. Oktober, 2024

Banking

Revolut und N26: Wer zahlt mehr für neue Kunden?

Die beiden großen Neobanken in Deutschland buhlen wieder kräftig um Neukunden – mit saftigen Prämien. Der Kampf um die digitale Vorherrschaft im Banking ist neu entbrannt.

Revolut und N26: Wer zahlt mehr für neue Kunden?
Mit bis zu 450 Euro für fünf geworbene Freunde geht Revolut in die Offensive. Die britische Neobank will damit im deutschen Markt Fuß fassen – nicht zuletzt dank der neuen deutschen IBAN.

200 Euro für ein paar Freunde? Hört sich gut an, oder? Genau das verspricht Revolut aktuell seinen Kunden, wenn sie Freunde zum Wechsel auf die britische Neobank überreden. Und N26 zieht ebenfalls nach.

50 Euro gibt es für jede erfolgreiche Empfehlung. Lange Zeit sah es so aus, als hätte Revolut die Nase vorn im Rennen der Neobanken. Doch jetzt erhöhen beide ihre Einsätze im Kampf um die Gunst der Kunden.

Revolut und die 450-Euro-Challenge

Revolut geht dabei aufs Ganze. Je mehr Freunde man überzeugt, desto mehr gibt es zu verdienen. Bei fünf geworbenen Neukunden können stolze 450 Euro zusammenkommen. Und das Beste daran? Es geht kinderleicht: Link verschicken, Freund meldet sich an – und schon klingelt die Kasse.

Zumindest, wenn der geworbene Freund alle Bedingungen erfüllt. Klingt fast zu schön, um wahr zu sein? Vielleicht, aber der Marketingcoup der Briten zeigt Wirkung. Auf Portalen wie Mydealz überschlagen sich die Diskussionen.


Lesen Sie auch:

Finanzielle Freiheit mit 250 Euro: So funktioniert der einfache Sparplan-Trick
Mit nur 250 Euro monatlich können Sie langfristig ein beachtliches Vermögen aufbauen. Wie das geht, welche Produkte sich eignen und warum die Disziplin der Schlüssel ist.

Der Grund für diesen offensiven Kurs liegt auf der Hand: Revolut will in Deutschland endlich groß durchstarten. Bisher war die britische IBAN für viele Deutsche ein Hindernis, doch jetzt hat Revolut nachgezogen und bietet seit kurzem auch eine deutsche IBAN an. Damit wird die Hürde für viele potenzielle Kunden deutlich kleiner.

N26: Der alte Rivale gibt nicht auf

Und was macht N26? Lange Zeit war es ruhig um die Berliner Fintech-Ikone. Die Auflagen der BaFin hatten dem Wachstum eine Bremse verpasst. Doch seit diese Beschränkungen aufgehoben wurden, zieht auch N26 wieder kräftig an. Mit einer Neukundenprämie von 50 Euro pro geworbenem Freund will das Unternehmen wieder Schwung aufnehmen.

Die Berliner Neobank N26 zahlt 50 Euro für jeden Neukunden, aber nur, wenn dieser aktiv wird und mindestens 50 Euro einzahlt. Langfristiges Wachstum statt kurzfristiger Gewinne lautet die Devise.

Anders als Revolut setzt N26 dabei nicht auf die Masse, sondern eher auf Qualität. Man will nachhaltig wachsen, heißt es aus Unternehmenskreisen. Die 50 Euro Prämie gibt es nur, wenn der neue Kunde mindestens 50 Euro einzahlt und aktiv wird. Kein Wunder, dass N26 besonders auf Loyalität setzt – die Zeiten des reinen Wachstums um jeden Preis sind vorbei.

Zwei Neobanken, zwei Strategien

Während Revolut also auf das schnelle Geld und eine breite Kundenbasis setzt, spielt N26 eher langfristig. Die Frage ist: Wer hat den besseren Plan? Revolut ist mit über 45 Millionen Kunden weltweit deutlich größer, doch N26 holt auf – zumindest in Deutschland.

Und genau hier könnte der Unterschied liegen. Revolut expandiert mit neuen Produkten wie ETF-Sparplänen und Tagesgeldangeboten und will das traditionelle Bankgeschäft ernsthaft aufmischen. N26 setzt weiter auf seine Stärken: Einfachheit und Benutzerfreundlichkeit.

Doch der Konkurrenzdruck wird härter, und mit Revoluts neuer IBAN dürfte N26 sich noch mehr anstrengen müssen, um mitzuhalten. Die Marketingbudgets beider Banken steigen, die Downloadzahlen schießen in die Höhe – der Kampf ist eröffnet.

Das könnte Sie auch interessieren:

Kostenfalle Lebensversicherung: Die stille Abzocke?
Eine Analyse der Lebensversicherungen zeigt erhebliche Kostenspannen bei den größten Anbietern. Die Bafin fordert Nachbesserungen, doch einige Unternehmen schneiden besonders schlecht ab.