Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Revolut vergangenen Monat aufgefordert, seine Kontrollen gegen Finanzkriminalität zu verschärfen und dadurch Bedenken hinsichtlich ihrer Compliance hervorgehoben. Dies geschah kurz bevor das in London ansässige Fintech-Unternehmen nach dreijähriger Wartezeit endlich eine britische Banklizenz von der Prudential Regulation Authority erhielt.
Die zeitliche Nähe dieser Ereignisse wirft Fragen zum Einfluss des Brexits auf die Finanzregulierung und den Fintech-Sektor auf. Einerseits stellt der Erhalt einer britischen Banklizenz einen bedeutenden Erfolg für Revolut dar, da dies eine stabile regulatorische Basis bietet und die Möglichkeit, robustere Bankdienstleistungen für britische Kunden anzubieten. Dieser Schritt unterstreicht auch das Bestreben des Vereinigten Königreichs, Innovation und Wettbewerb im Fintech-Sektor zu fördern, unabhängig von den EU-Regularien.
Gleichzeitig wirft die Aufforderung der EZB hinsichtlich schärferer Kontrollen auch Schattenseiten auf. Durch den Brexit könnten widersprüchliche Vorschriften aus dem Vereinigten Königreich und der EU zukünftig zu großen Herausforderungen für Unternehmen wie Revolut führen, die in beiden Regionen tätig sind.
Die verstärkte Überprüfung durch die EZB deutet darauf hin, dass EU-Regulierungsbehörden zunehmend vorsichtiger im Umgang mit britischen Firmen werden, was deren europäische Geschäftstätigkeiten verkomplizieren könnte.
Während Revoluts britische Banklizenz einen Triumph der regulatorischen Unabhängigkeit und lokalen Unterstützung für Fintech darstellt, verdeutlicht die erhöhte Aufmerksamkeit der EZB die andauernden Herausforderungen beim Navigieren zweier unterschiedlicher regulatorischer Umfelder.