28. Dezember, 2024

Banking

Revolut setzt zum Angriff an: Deutsche IBAN als Schlüssel zum Markt?

Die britische Digitalbank Revolut will in Deutschland wachsen und nimmt N26 und Trade Republic ins Visier. Mit einer deutschen IBAN und einem geplanten Tagesgeldangebot verschärft sich der Wettbewerb um digitale Bankkunden.

Revolut setzt zum Angriff an: Deutsche IBAN als Schlüssel zum Markt?
Obwohl Revolut bereits 45 Millionen Kunden weltweit hat, bleibt Deutschland eine Herausforderung – der Markt für digitale Banklösungen ist hart umkämpft.

Revolut startet durch: Die britische Digitalbank mit mehr als 45 Millionen Kunden weltweit will ihre Präsenz in Deutschland massiv ausbauen. Mit der Einführung einer deutschen IBAN zielt das Unternehmen direkt auf den hiesigen Markt und konkurriert verstärkt mit den etablierten Playern N26 und Trade Republic.

Diese Neuerung soll nicht nur Neukunden anlocken, sondern auch Bestandskunden, die bisher auf eine litauische Bankverbindung gesetzt haben, in den kommenden Monaten migrieren.

Doch das ist erst der Anfang. Revolut plant, im vierten Quartal dieses Jahres ein Tagesgeldangebot einzuführen, das sich am Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) orientiert. Damit tritt die Bank in direkte Konkurrenz zu Trade Republic, das seinen Kunden ebenfalls eine Verzinsung entsprechend des EZB-Satzes anbietet.

„Wir wollen viel tiefer in die Märkte reingehen“, sagt Wiktor Stopa, verantwortlich für das Wachstum von Revolut in Westeuropa.

„Um lokal relevant zu bleiben, müssen wir Produkte anbieten, die auf die Bedürfnisse der deutschen Kunden zugeschnitten sind.“ Für Revolut bedeutet dies: mehr Marktanteile und stärkere Präsenz, insbesondere da der Wettbewerb um digitalaffine Bankkunden weiter zunimmt.

Mit der Einführung einer deutschen IBAN und einem geplanten Tagesgeldangebot verschärft Revolut den Wettbewerb mit N26 und Trade Republic – und will bis 2026 fünf Millionen Kunden in Deutschland gewinnen.

N26 und Trade Republic im Visier

Mit dieser Strategie tritt Revolut direkt gegen die großen Namen im deutschen Fintech-Markt an: N26 und Trade Republic. N26, mit acht Millionen Kunden in 24 Ländern, und Trade Republic, mit vier Millionen Nutzern in 17 Ländern, dominieren den hiesigen Markt für digitale Banklösungen.

Beide Unternehmen haben sich längst als Alternativen zu traditionellen Banken etabliert, indem sie kostengünstige und benutzerfreundliche Lösungen anbieten. Doch Revolut will diesen Platz nicht kampflos aufgeben.

Mit einer Bewertung von 45 Milliarden Dollar, deutlich über den 36 Prozent des Vorjahreswertes, stellt Revolut seinen Wettbewerbern eine klare Kampfansage. Ziel ist es, bis 2026 fünf Millionen Kunden in Deutschland zu erreichen.

IBAN als Türöffner für deutsche Kunden

Die Einführung einer deutschen IBAN ist ein taktischer Schritt, der es Revolut ermöglicht, näher an den lokalen Markt heranzurücken und die Nutzung für Kunden attraktiver zu gestalten.

Für viele Kunden ist die Zugehörigkeit zu einem nationalen Bankensystem, insbesondere wenn es um Themen wie Gehaltseingang oder Lastschriften geht, ein entscheidender Vorteil.

Mit einem geplanten Tagesgeldangebot, das sich am EZB-Leitzins von 3,5 % orientiert, will Revolut deutsche Kunden locken – doch Trade Republic bietet bereits ähnliche Konditionen.

Bisher mussten deutsche Revolut-Nutzer mit einer litauischen IBAN Vorlieb nehmen, was zwar durch die EU-weite Banklizenz gedeckt war, aber in der Praxis oft zu Herausforderungen führte. Nun können Neukunden sofort auf die deutsche Bankverbindung zugreifen, während Bestandskunden in den kommenden Monaten migriert werden sollen.

Tagesgeld als neuer Anreiz

Das geplante Tagesgeldangebot soll den Druck auf die etablierten Neobanken weiter erhöhen. Revolut verspricht, die Zinsen der Europäischen Zentralbank eins zu eins an die Kunden weiterzugeben.

Mit einem aktuellen EZB-Leitzins von 3,5 Prozent stellt dieses Angebot eine interessante Alternative zu den gängigen Sparmodellen dar. Doch auch hier ist die Konkurrenz nicht weit: Trade Republic bietet seinen Kunden bereits ähnliche Konditionen, sodass sich die beiden Fintech-Giganten in diesem Bereich direkt gegenüberstehen.


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Trotz der ähnlichen Angebote unterscheidet sich Revolut durch seine Vielseitigkeit. Neben klassischen Bankdienstleistungen bietet Revolut Multiwährungskonten, den Handel mit Aktien, ETFs, Kryptowährungen und sogar Rohstoffen an.

Damit spricht das Unternehmen vor allem eine jüngere, digitalaffine Zielgruppe an, die sich nicht nur für Bankgeschäfte, sondern auch für Investments interessiert.

Herausforderung und Wettbewerb: Der deutsche Markt

Der deutsche Markt für digitales Banking wächst kontinuierlich, doch das Wachstum wird zunehmend umkämpft. Max Flötotto, Leiter der Bankenberatung bei McKinsey, erklärt:

„Die leicht zu gewinnenden Teile des Kuchens sind bereits verteilt.“

Die meisten digitalaffinen Kunden haben sich bereits für eine Direkt- oder Neobank entschieden. Revolut muss daher mit seinen neuen Angeboten Kunden von traditionellen Banken oder von Wettbewerbern wie N26 und Trade Republic abwerben.

Doch der Druck auf Revolut und seine Mitbewerber wächst weiter. Große internationale Banken wie die spanische BBVA und die US-amerikanische JP Morgan planen, in den deutschen Markt für digitale Banklösungen einzutreten. Für Revolut bedeutet dies, sich jetzt strategisch zu positionieren und Marktanteile zu sichern, bevor der Wettbewerb noch intensiver wird.

Revolut rüstet auf

Mit einer deutschen IBAN, einem geplanten Tagesgeldangebot und dem Fokus auf digitale Bankdienstleistungen zeigt Revolut, dass es bereit ist, sich im deutschen Markt zu behaupten. Die kommenden Monate werden zeigen, ob das Fintech den harten Wettbewerb gegen N26 und Trade Republic meistern kann – oder ob es in einem Markt, der zunehmend umkämpft ist, ins Hintertreffen gerät.

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